Mit der Umrundung des drittgrößten deutschen Sees (ja, überlegen wir doch gleich mal, welche beiden noch größer sind), dem Bayrischen Meer, habe ich gestern einen Haken hinter eine besondere Challenge gesetzt. Meine persönliche Bavarian Lakes Challenge ist mit dem Chiemsee nun zu Ende gegangen. Die Idee hinter der Challenge hatte ich schon mal beschrieben. Jan und Matthias haben uns herausgefordert und insgesamt 33 Teilnehmer haben die Herausforderung angenommen. Und noch sind 6 Wochen Zeit, um den einen oder anderen der 10 größten bayrischen Seen einzusammeln. Zweifelsohne steht und fällt der Erfolg bei der Challenge mit dem Königssee. Gestern nun hatte ich die Ehre, mit Trailrunner Andi um den See zu laufen. Wir Läufer kennen das, sobald Begleitung dabei ist, fällt das Laufen leichter und die Kilometer verfliegen.
Die Chiemseerunde ist dabei gar nicht so flach, wie sie gern geredet wird: vor allem auf der Nordseite warten einige Wellen auf Höhenwegen und Flusskreuzungen. Auf etwas mehr als 54 Km hat die GPS-Uhr 240 positive Höhenmeter gezählt. Wir haben die Runde entgegen des Uhrzeigersinns abgelaufen. Das öde Stück an der Autobahn 8 hat man so schnell hinter sich gebracht. Noch kurz vor der Querung der Tiroler Achen trafen wir auf Brigitte, die 2h vor uns auf die Runde gegangen ist und die gestern ebenso die Challenge gefinished hat. Hinter der Hirschauer Bucht wird die Runde dann nicht unbedingt spektakulärer, teilweise geht es auf dem Radweg an der Straße entlang und wir verloren deutlich an Tempo. Das ist halt Ultralaufen, jeder zu schnelle Kilometer am Anfang wird gnadenlos bestraft. Aber wirklich eilig hatten wir es nicht. Der aufkommende Wind fegte uns teilweise fast von der Strecke. Einige sehr schöne Passagen direkt am Ufer folgten, bis es nach der Marathonmarke dann wieder knifflig wird: der Fußgängerweg ist nicht unbedingt der kürzeste. Um die wirklich kürzeste Runde zu laufen, muss man sich die Route zeichnen und auf die Uhr laden. So haben wir dann doch den einen oder anderen Umweg genommen. Man könnte meinen, egal, bei der langen Strecke. Aber auch die Ultraläufer freuen sich über jeden Kilometer, der nicht extra gelaufen werden muss. Wir waren jedenfalls heilfroh, wieder in Prien zu sein und die Speicher bei Kaiserschmarrn und Holunderschorle wieder aufzufüllen. Mehr als einmal pro Jahr muss der Chiemsee-Ultramarathon nicht sein.
Ich hätte Euch gestern gerne erst viel später auf der Strecke getroffen 😉
Wir dich auch, Brigitte. Ehrlich gesagt, hatte ich erst im letzten Drittel mit dir gerechnet. Aber mei, wir sind auch schneller als geplant gelaufen und dein Übersee-Malheur… so what!
Sehr cool! Aber ihr seht halbwegs trocken aus auf dem Bild! Und das Tempo war ja jetzt nicht sooooooo langsam 🙂 ihr Flitzer! 54km mal eben aus der Hüfte – das kann nicht jeder. Habt ihr toll gemacht. Und genug Zeit zum Fachsimpeln war dann hoffentlich auch vorhanden.
Hat jemand was von Regen gesagt? Für eine Minute fing es zwischendurch an zu tröpfeln. Das war es dann aber auch. Dafür etwas mehr Wind.
Das ist echt hart!
So “flach” zu laufen, wenn die Berge vor der Nase stehen.
Glückwunsch!
Haha, das kann nur so eine Bergziege wie du sagen. Aber danke, wir können halt auch flach! Wobei, wie gesagt, so ganz flach ist die Runde dann doch nicht.
Gratulation … und so viele Laufumrunder gleichzeitig, wie an Eurem Tag, sind normalerweise nicht unterwegs. 🙂
Wir haben “nur” 3 Umrunder überholt. Aber die Chiemseeumrundung ist fast ein Klassiker. Dietmar Mücke bietet hier sogar einen organisierten Ultramarathon an: http://www.chiemsee-ultramarathon.de
Kaiserschmarrn und Holunderschorle. Was für eine Belohnung. Super Sache, wie ich finde. Also die gesamte Aktion. Interessant, davon hier zu lesen.
Die Lakes Challenge ist bestimmt auch mit Brandenburger Seen möglich ;).
Lach nicht, wir haben schonmal überlegt, wie wir die Challenge auf Brandenburg kopieren könnten. Genug Seen gibts hier definitiv. Vielleicht nicht so viele große. Wenn man Mecklenburg noch dazunimmt, wäre die Müritz dann unser Königssee (ca. 75km)!
Interessanter Ansatz. Für Ultraläufer 😉
Alle Achtung: Ich überlege mir, wie ich am besten trainiere, um im kommenden Sommer meine erste 59-km-Distanz zu schaffen, und ihr lauft das mal eben so aus Spaß (über Tempo wollen wir mal gar nicht erst reden 😉 Tolle Sache!