Zu zweit läuft's besser.

Über den Monte Corona zum Transgrancanaria

Über den Monte Corona zum Transgrancanaria
8. Februar 2022 Henrik

Eher unabsichtlich bin ich auf einem Trailrun im Norden Lanzarotes am Hausberg von Haria vorbeigelaufen. Der Monte Corona ist einer der höchsten Vulkankegel auf der Insel und trägt den Namen nicht von ungefähr. An diesem diesigen Tag war Ruhetag im Lanzarote Laufcamp, wo ich erneut als Teil des RUNNING Company Teams zwei Wochen Sonne tanken durfte.

2012 war ich zum ersten Mal als Teilnehmer bei dieser Laufreise dabei und die Kombination aus Wärme im tiefsten deutschen Winter und Laufen auf einer Vulkaninsel hat mich geflashed. Ganz bewusst veranstalten wir als RUNNING Company dort kein Trainingslager im eigentlichen Sinne. Wer mit uns im Januar in die Sonne kommt, möchte vor allem eine Winter-Auszeit. Wenn dazu ein gemäßigtes, aber nicht langweiliges Lauftraining dazukommt, dann bekommt man einen wunderbaren Aktivurlaub. Alle Aktivitäten sind natürlich freiwillig. Wer lieber spontan am Pool flacken oder sich einen Vulkankrater anschauen will: herzlich willkommen! Ich habe für mich einiges Neues probiert und bin sehr zufrieden mit mir: im Gegensatz zu den vergangenen Jahren habe ich mich jeden Tag ins Meer getraut, auch, wenn es nicht so warm war. Wandrer sagt mir, dass ich 118 neue Kilometer gelaufen bin – ich habe einige sehr schöne neue Wege erkundet. Und neues Schuhwerk probiert – nach Jahren habe ich wieder einen Schuh von Salomon und Inov-8 angezogen.

Bei meinem Lauf vorbei am Monte Corona konnte ich ein wenig reflektieren über die vergangenen zwei Pandemiejahre und was das alles so mit uns gemacht hat. Vor allem aber auch Pläne schmieden und mich auf das “Danach” freuen. Denn wir werden diesen Berg im wahrsten Sinne des Wortes hinter uns lassen. Schon im letzten Jahr haben wir drei Pfeiler für 2022 gesetzt:

  • Transgrancanaria Classic 125 Km am 4. März
  • Mauerweglauf 100 Meilen am 13. August
  • Transalpine-Run 285 Km am 3. September

Der TGC wird vorbehaltlich stattfinden, dass sich Marek 100%ig von Corona erholt hat und ich mich nicht noch anstecke in den verbleibenden Wochen. So viel gemeinsame “Trainingszeit” hatten wir schon lange nicht mehr. So oder so: es wird eine lange Nacht unterhalb des Roque Nublos. 2021 bin ich das einsamste Rennen meines Lebens gelaufen und allein deshalb freue ich mich, Marek an meiner Seite zu haben. Das steht im Vordergrund, was letztendlich für eine Zeit rauskommt, ist angesichts der Umstände der letzten Monate ziemlich egal.

Auf dem Berliner Mauerweg könnte das schon anders aussehen. Man möge mich gerne daran erinnern, dass ich mir das nie wieder antun wollte. Und eigentlich hatte ich mich nur angemeldet, weil ich Marek ja nicht allein lassen kann. Blöd, dass er immer die Startlisten durchblättert. Die Veranstaltung ist für uns aus mehreren Gründen die wohl emotionalste und allein deshalb führt kein Weg am Mauerweg vorbei.

Auch an Garmisch führt kein Weg für uns vorbei. Wir halten unseren Zweijahresrhythmus aufrecht für den legendären Transalpine-Run, wenn man 2021 als Verschiebung von 2020 betrachtet. Zum fünften Mal geht es für mich und zum vierten Mal für Marek über die Alpen zur bis dato anspruchsvollsten Querung. Es ist nicht so, dass uns das höher-weiter-technischer wirklich gefällt. Uns kamen 2016 und 2018 die laufbaren Strecken sehr entgegen. Aber das Zusammentreffen der TAR-Familie ist die Strapazen wert.

Wer weiß heute schon, ob das alles so kommt, wie wir uns das gedacht haben. Möglicherweise bekommt der Monte Corona doch wieder mehr Bedeutung, als uns lieb ist. Aber hier und heute ist Rückenwind und ein fluffiger Trail führt nach unten. Wir lassen das mal laufen, dieses 2022.

2 Kommentare

  1. Marek Neumann 2 Jahren vor

    Hast du schön geschrieben! Can’t wait!!

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