
Die Saison ist noch jung und doch ist das erste Drittel des Jahres 2025 schon fast wieder gelaufen. Es ist also an der Zeit, dass wir kurz innehalten und die Vitalfunktionen unseres Läufer-Körpers einmal genau auf Unregelmäßigkeiten überprüfen. Der Plan für April sah vor, dass wir am 25.4. in Blanes den Costa Brava Stage Run starten, der uns über insgesamt 120km und 3 Tage an der wunderschönen spanischen Mittelmeerküste entlang führt. Und das natürlich im Laufschritt. Stand heute ist leider nicht sicher, ob wir beide die Finisher-Medaille nach Hause entführen können. Nachdem Henrik lange mit der Ferse laborierte, weigert sich nun das Knie, die Trails kompetitiv in Angriff zu nehmen. Wie Twins das eben so machen, scheint eine ähnliche Ursache dafür verantwortlich zu sein wie bei meinen Problemen im letzten Jahr. Das tröstet zumindest ein wenig, da ich aus der Nummer im Spätsommer und Herbst recht gut wieder herausgekommen bin. Wir bleiben folglich positiv und hoffen auf eine ultra-schnelle Genesung.

Skinfit Community Run auf dem Havelhöhenweg
Dabei hatte das Jahr vielversprechend begonnen: nach unseren Silvesterläufen ging es in den Januar-Streak mit einigen Kilometern (mit HM-Bestzeit Ende Januar), Henrik nutzte das Laufcamp auf Lanzarote zum Formaufbau. Ohne die übliche Erkältung lief es leider nicht und die behinderte das Ganze in einem erheblichen Maße. Mich traf es exakt zwei Wochen vor der DM über 50km. Ich konnte diese nicht mehr richtig abschütteln und so fuhr ich angeschlagen in Richtung Ubstadt-Weiher. Henrik kam “nur” als Support mit, da es ihn kurz vorher wieder erwischte. Ein Start machte in jeglicher Hinsicht keinen Sinn. Mit großen Erwartungen angereist, konnten wir als Verein nicht wie erhofft abliefern. Das lag nicht nur an unserer Performance, auch die Konkurrenz war außerordentlich stark und so mussten wir uns mit dem 4. Platz in der Team-Wertung abgeschlagen ohne Medaille auf den Heimweg machen. Mir fehlte in der zweiten Rennhälfte völlig die Power und so war es ein richtiger Fight, um überhaupt die Ziellinie nach 10 Runden zu sehen. Mit der Zeit von 03:50 war ich alles andere als zufrieden, zumal ich bei allen vorherigen 50km-Rennen schneller war. Manchmal gibt es nicht nur den einen ausschlaggebenden Grund, warum es nicht so wie klappt wie erhofft. In Weiher kam einiges zusammen, aber das war auf der Heimfahrt schon wieder (fast) vergessen und wir planten bereits für die zweite Meisterschaft in nur 2 Monaten: den 100km, diesmal vor den Toren Berlins, in Grünheide nahe des Tesla-Werkes in Brandenburg.

Edel-Helfer Henrik zieht Marek um den Hardtsee

diese 50km waren kein Spaziergang

Morgens um 05:30 vor dem Start der 100km
Zwischendurch nahm ich noch den Frauenseelauf über 30km mit, den ich recht kontrolliert lief und am Ende mit dem 2. Platz abschließen konnte. Die Strecke ist mittlerweile richtig crossig und hat durchaus ihre Tücken. Die Grundlagen waren auch durch die intensive 50km-Vorbereitung gelegt, so dass es gar nicht mehr vielen weiteren langen Läufen bedurfte. Und so standen wir zu fünft am frühen Morgen des 29.3. im Wald von Grünheide und machten uns bei eisigen 3°C mit Mütze und Handschuhen auf die 5km-Runde. Ich hatte böse Erinnerungen an 2020, als ich bei meinen ersten 100km so ziemlich alle Fehler machte, die man machen konnte. Ich lief nur auf Ankommen und wollte zu keinem Zeitpunkt unnötiges Risiko eingehen. Auch nahm ich einige “Updates” bei meiner Ernährungsstrategie vor, die letztendlich alle sehr gut fruchteten. Auch dank des tollen ASV-Supports war das Finish zu keiner Zeit in großer Gefahr, auch wenn ich mit der Zeit von 09:09 letztendlich Schlußlicht in unserem Männer-Aufgebot war. Benni, Tommy, Enrico und auch Sabine (kurz hinter mir im Ziel) machten noch einiges mehr ziemlich richtig an diesem Tag. Der Einsatz wurde mit einem unfassbar souveränen 3. Platz in der Team-Wertung und drei AK-Medaillen belohnt. Damit wetzten wir die kleine Scharte aus Weiher vollends wieder aus. Mir gab das Finish ordentlich Vortrieb für das weitere Training. Ich wußte jetzt, dass ich auch lange Distanzen ohne größere Zwischenfälle absolvieren kann.

Und nun sind es nur noch 14 Tage, bis wir an die Costa Brava düsen, um die lokalen Trails unsicher zu machen. Wir hoffen nachwievor auf Wunderheilung, freuen uns aber bereits diebisch auf die Landschaft und die tolle Kameradschaft der EtappenläuferInnen (die wir bereits vom Pyrenees Stage Run kennen). Drückt uns die Daumen, dass uns nicht wieder eine blöde Erkältung einen Strich durch die Rechnung macht. Schließlich wollen wir wieder so jubeln wie bei unseren vergangenen Etappenrennen…




