von Henrik | 07.10.15 | Ausrüstung, Kurioses, Laufen, Strecken
Der großartige Berlin Marathon bot auch die Plattform für eine total urbane Aktion von Under Armour. Die Amerikaner haben gerade mächtig Rückenwind und wollen sich -endlich- auf dem europäischen Running-Markt breitmachen. Nach der Eröffnung des Deutschland-Hauptquartiers in München sind alle Voraussetzungen geschaffen, so richtig auf dicke Hose zu machen und die Platzhirsche zu ärgern. Der Charged Bandit Laufschuh wurde kürzlich auf den Markt gebracht und so kam die Idee auf, diesem Namen alle Ehre zu machen.
Am Sonntagmorgen um 9:00 Uhr parkte der knallrote Under Armour Van direkt neben der Laufstrecke auf Höhe Kilometer 11,5 zwischen Alexanderplatz und Strausberger Platz. Zum von mir zusammengestellten Banditen-Team (Denise, Maudi, Heiko) gesellten sich noch Maik und Christian. Mit Lena hatten wir leider ein krankheitsbedingtes “DNS” zu beklagen. Wir warfen uns in die neue, ziemlich auffällige Under Armour Running-Kollektion und natürlich in den Bandit. Unsere Startnummern waren in der Hektik des Geschehens schwer von echten zu unterscheiden. Mehrere Male wollten wir die Strecke blitzen und 2-3 Kilometer mitlaufen, ohne die Läufer zu behindern oder irgendwie zu nerven. Im Clip kann man ganz gut sehen, wie das geklappt hat:
von Henrik | 16.03.15 | Ausrüstung, Laufen
Etwas zu militärisch angehaucht kommt diese Überschrift daher. Doch im übertragenen Sinne rollt ein frischer Anbieter gerade den Laufmarkt in Deutschland auf. Von Under Armour hat man schon mal gehört und vielleicht das eine oder andere Kleidungsstück im Schrank, vor allem bei den Kompressionsshirts. Die Offensive auf deutschem Boden ist beispiellos. Was steckt dahinter? Müssen sich die Platzhirsche wirklich vor dem amerikanischen Hersteller und seiner Marketingarmada fürchten? Und was taugen die Klamotten? Eine Einschätzung.
Für Sichtbarkeit hat jüngst die Meldung gesorgt, dass Adidas auf dem amerikanischen Markt von UA auf den dritten Platz verdrängt wurde. Gegen Nike ist kein Kraut gewachsen und der amerikanische Markt ist seit jeher für Adidas schwierig. Aber dass UA nun auf dem deutschen Markt im Fitness- und Running-Segment voll angreift, wird spannend zu beobachten sein. In drei Jahren möchte man unter die Top 3. Bescheidenheit ist Fehlanzeige. In München startete UA in Sichtweite zum ISPO-Gelände die “Earn Your Armour”-Kampagne mit einem gutbesuchten Outdoor-Trainingscamp. Es soll wohl recht kühl gewesen sein. Ich hätte gerne teilgenommen, laborierte aber an Kniebeschwerden. Die neue Deutschland-Zentrale entsteht derzeit in München-Thalkirchen und wird noch im 2. Quartal den Betrieb aufnehmen. Als ob das nicht genug sei: früher oder später wird UA auch direkt in Adidas’ Domäne wildern und einen Verein der 2. Fußball-Bundesliga ausrüsten. Der deutsche Onlineshop wurde bereits im September 2014 an den Start gebracht.
Im Februar hat UA die Fitness-Plattformen MyFitnessPal und Endomondo übernommen. Bereits 2013 wurde MapMyFitness gekauft. Zusammen kommen alle drei Anbieter Schätzungen zufolge auf mehr als 130 Millionen Nutzer. Es ist anzunehmen, dass eine gemeinsame Community geformt werden soll. Mehrheitlich dürften Läufer Endomondo & Co. nutzen. Doch die Konkurrenz ist knüppelhart und hat teilweise eigene Hardware. Nike Running hat erst kürzlich die Plattform für Apps von Drittanbietern geöffnet. Es bleibt abzuwarten, ob UA die übernommenen Angebote wirklich zu einer einheitlichen, schlagkräftigen Plattform zusammenführen kann. Zumindest die Nutzerbasis ist da. Aber die muss man erstmal halten bei dem intensiven Wettbewerb auf dem Gebiet der Fitnesstracker.
Durch den Winter bin ich mit so einigen Stücken aus der ColdGear-Kollektion gelaufen. Vor allem die Evo Compression-Legging (ok, an dem Namen muss man noch arbeiten) hat es mir angetan. Früher bin ich im Winter auch gern in kurzen Hosen gelaufen. Aber warum, wenn eine lange Hose die Beweglichkeit kaum einschränkt und so warmhält. Zudem half mir das ColdGear Infrared Longsleeve Tee unter der Laufjacke über so manche sehr kalten Läufe. Die Handschuhe taugten leider nichts, was aber auch an meiner hohen Empfindlichkeit an den Händen liegen mag. Als zweite Schicht haben sie aber ihren Dienst erfüllt. Die ColdGear Infrared Chrome Lite-Laufjacke habe ich leider nicht testen können. Die Kompressionsshirts finden wir beide richtig gelungen. Im Winter dienen sie als erste Schicht, im Sommer kann man die zum Laufen auch getrost als einzige Schicht ausführen. Auf den StormFit Hoodie haben wir sogar mal unser Logo aufnähen lassen. Hier sind auf jeden Fall konkurrenzfähige Produkte im Angebot. Bei den Schuhen wird es kniffliger. Die SpeedForm-Serie ist die Laufschuhreihe. Mit dem extrem leichten SpeedForm Apollo Vent (Sprengung: 8 mm) und dem SpeedForm Gemeni sind zwei recht gewagte Produktvariationen im Angebot. Ein mahnendes Beispiel sollte K-Swiss sein. Im Jahr 2013 gab K-Swiss den Vertrieb von Laufschuhen in Deutschland auf. Und inzwischen kämpfen noch einige mehr um ein Stück von dem Kuchen. Habt ihr schon Erfahrungen mit den Schuhen machen können?
Am vergangenen Samstag gab es einen Vorgeschmack auf das, was in den nächsten Monaten folgen wird.
In einem großen Sporthaus in München veranstaltete UA die “Training Challenge” und bat Besucher spontan auf die Hantelbank, an die Kettlebell und Klimmzugstange. Wer die meisten Wiederholungen an dem Tag schaffte, konnte eine Vollausstattung mitnehmen. Die sportlichen Besucher waren sehr angetan und machten eifrig mit. Nun zielte die Aktion vor allem auf die Fitnessstudio-Gänger. Beim nächsten Mal wird bestimmt eine Challenge auf dem Laufband angeboten. Genug Rüstzeug ist jedenfalls vorhanden. Die Platzhirsche sollten sich ihres zurechtlegen.