Ultra-spontan
Von wegen! Da glaubt man, die Laufplanung 2013 sei fertig und da sei kein Platz mehr für Spontanevents. Marek schlug am Montag eine ungewöhnliche Veranstaltung in Brandenburg vor, den “Bike and Run” über 100 Km. EINHUNDERT KILOMETER? Kurz bevor ich abwinken wollte, schaute ich mir die Ausschreibung doch noch an. Man tritt also in einem Zweierteam an. Ein Teilnehmer muss laufen, der andere auf dem Fahrrad dahinter oder auf gleicher Höhe fahren. Gewechselt werden darf beliebig oft. Der Wettkampf startet um 24:00 Uhr, “gegen 06:20 Uhr” werden die ersten Finisherteams in Neuzelle erwartet. Die Idee des “Bike and run” scheint nicht wirklich neu zu sein, spannend ist sie allemal. Da haben wir nicht lange überlegt. Ein Wettkampf, wie für die Running Twins gemacht! Marek hat uns gestern bereits angemeldet. Ohne Kenntnis der Strecke, die wohl zumindest bei Tageslicht das Prädikat “landschaftlich reizvoll” verdient, und mit null Erfahrung, was die optimalen Lauf-/Rad-Intervalle angeht, werden wir wohl kräftig Lehrgeld zahlen. Aber der Reiz des Teamevents ist viel größer. Ein Nachtlauf hat zudem ein besonderes Flair. Mental konnte ich mich beim 1. Bestzeitmarathon bereits auf einen Start um 00:00 Uhr einstellen. Zuschauer an der Strecke? Vielleicht Menschen mit Schlafstörungen, die ihren Hund ausführen oder Disco-Heimkehrer. Unterstützer an der Strecke? Vielleicht finden wir jemanden, der uns zumindest abholt. Hundert Kilometer sind natürlich eine andere Hausnummer als die Marathondistanz, aber zum Glück muss man ja nicht allein durchlaufen und hat beständig Unterhaltung, Motivation und Verpflegung. Die etwas grob dargestellte Strecke ist an die “Mönchstour” angelehnt, einer Radtour “auf den Spuren der Neuzeller Mönche” mit 10 Mühlen, 6 Flüssen und 8 Seen. Überhaupt, die Ausrüstung – was braucht man denn so für einen halben Orientierungslauf? Sich mitten in der Nacht in Brandenburger Dörfern zu verirren, klingt nicht nach einer guten Idee. Und dann steht auf der Homepage auch noch die “Empfehlung: vorheriges Kennenlernen der Wettkampfstrecken”. Wir werden das also richtig gut vorbereiten müssen. Nicht, dass wir noch aus Versehen unter die Ultras gehen. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, der über Neuzelle im schönen Brandenburg zu führen scheint.