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Ich stehe diesem Triathlon-Hype nachwievor sehr skeptisch gegenüber. Gefühlt jeder, der sportlich etwas auf sich hält, macht Triathlon. Wenn man sich die Fahrräder anschaut, die in der Wechselzone eines Triathlons hängen, dann fragt man sich schon, wieviel Budget der Haushaltskasse für so ein Gerät investiert wurde. Für mich ging es gestern eher um den Spaß am Sport, so dass ich spontan Brittas Startplatz bei der diesjährigen Auflage des Berlin-Triathlons übernommen hatte.

MTB - bedingt geeignet

MTB – bedingt geeignet

Ein bißchen Schwimmen habe ich ja bei Dirk geübt, so dass ich nicht als Letzter aus dem Wasser steigen musste. Die Schwimmstrecke um die Insel der Jugend am Treptower Park ist für mich das Highlight beim Hauptstadt-Triathlon. Das Wetter war leider etwas unbeständig, mehrere vorbeiziehende Gewitter kühlten zwar die Luft etwas ab, verzögerten aber die Schwimmstarts. Das Schwimmen wurde für den Supersprint dann sogar aus Sicherheitsgründen abgesagt. Nach 19min war ich nach der ca. 750m langen Schwimmstrecke (und einigen Kraulpassagen!) aus dem Wasser und war durchaus happy mit meiner Performance. Vielleicht wird das ja doch noch irgendwann etwas bei mir?

Warten auf den Bike Check-In

Warten auf den Bike Check-In

Die dann folgenden 5 Radrunden waren aber sehr ernüchternd. Während ich in Hamburg auf den hügeligen Passagen ab und zu etwas aufholen konnte, war gestern auf der flachen Strecke gegen die Renn- und Zeitfahrmaschinen kein Kraut gewachsen. Sogar die Jüngsten ließen mich trotz meines aufopferungsvollen Kampfes auf dem MTB ziemlich gnadenlos stehen. Überholt habe ich gefühlt drei oder vier Radler. Die meisten bogen schon in die Wechselzone ab, als ich noch eine Runde zu fahren hatte. Nun ja. Einen 30-er Schnitt hätte ich mir schon gewünscht, aber auch den konnte ich knapp nicht erreichen.

Der letzte Wechsel ging dann ohne große Verzögerung über die Bühne und ich machte mich ans Aufholen auf meiner Disziplin – dem Laufen. Da muss doch noch was gehen!? Denkste. So richtig kam ich einfach nicht mehr in die Gänge ob der schweren Beine. Ich konnte noch viele kassieren und ließ mich auch nicht mehr überholen, aber 4,5km sind dann einfach nicht lang genug, um noch etwas reißen zu können. Und irgendwie hat mir die eine Runde dann auch gereicht. Handgestoppt war ich sogar etwas schneller als vor einem Jahr in Hamburg.

Triathlon ist ein schöner Sport. Das habe ich vor einem Jahr schon einmal so gesagt. Gerade die Kombination der verschiedenen Sportarten ist eine echte Herausforderung und birgt einen hohen Spaßfaktor. Leider hat man ohne vernünftiges Material auf dem Rad einen großen Nachteil. Dessen sollte man sich vorher bewußt sein. Die teure Carbon-Zeitfahrmaschine muss es für einen Volkstriathlon ganz sicher nicht sein. Aber ein normales Rennrad braucht es ganz sicher, um zumindest ansatzweise auf der Radstrecke mithalten zu können. Ich habe mich trotzdem über die Medaille und die willkommene Trainingsabwechslung gefreut. Jetzt widme ich mich aber wieder dem Laufen.