Zwischen Vorbereiten und Überleben

Konzentration!Auch der September vergeht wie im Fluge, nun sind es noch gut zwei Wochen bis zum Jubiläums-Marathon in Berlin. Das gröbste Training sollte ja in der Theorie zum jetzigen Zeitpunkt durch sein. Aber so schön und problemlos wie letztes Jahr läuft es bei uns beiden leider nicht. Henrik kommt morgen aus dem Trainingscamp in Livigno zurück, wo er mit seiner Running Company in der Höhe versucht, sich den letzten Schliff zu holen. Die lange Saison ohne wirkliche Pause macht sich aber mehr und mehr bemerkbar, so dass diesmal von der Chefin Ruhetage verordnet wurden. Die kleinen Wehwehchen wird man eben sonst nicht mehr richtig los und auch die Müdigkeit kann man nicht mehr abschütteln. Trotzdem sieht es insgesamt gut aus, dass es mit der angepeilten 03:15h klappen wird. Auch ich versuche mein Bestes, um wenigstens noch eine halbwegs akzeptable Vorbereitung hinzubekommen. Aber nach dem laufarmen Sommer läßt sich nicht mehr alles aufholen. Gerade die längeren Distanzen fehlen mir fast komplett – mein Versuch über die 30km letztes Wochenende ging ziemlich daneben. Tempomäßig mache ich mir wenig Sorgen, die Intervalltrainings liefen soweit sehr positiv. Dieses Wochenende gehts mit der Familie erstmal in den Safari-Park, wo wir mit Puma am Survival-Run teilnehmen werden. Ohne jeglichen sportlichen Ambitionen. Nun habe ich mir diese Woche genialerweise noch eine Erkältung eingefangen, ich hoffe das die mich die nächsten Tage nicht zu sehr beeinträchtigen wird. Wir bleiben dran, haltet die Daumen!

Vorbereitung auf Tag X

So langsam steigt die Anspannung, die Vorfreude, das Kribbeln wird stärker. Irgendwie hatte ich vom Frühjahr in Erinnerung, dass sich die letzten Wochen vor dem Marathon ordentlich ziehen. Genau das Gegenteil empfinde ich jetzt im Herbst: die Zeit bis zum Tag X – der 30.09. – sie rennt unaufhaltsam. Der tägliche Countdown-Newsletter des SCC verkündet sogar schon, dass in den nächsten 3 Tagen die Streckenschilder angebracht werden. Es ist also wirklich nicht mehr lange hin! Machen wir eine kurze aber knackige Bestandsaufnahme.

Henrik bereitet sich gerade mit der Running Company in der Höhe von Livigno in Italien bei einem Trainingslager (heißt neudeutsch auch “Laufcamp”) vor. Bis jetzt läuft alles soweit nach Plan, eine erste Botschaft hat er uns per Video zukommen lassen. Das Laufcamp hat ihm im letzten Jahr die arg knappe Vorbereitung gerettet, dieses Jahr wird es für den nötigen Feinschliff sorgen, da die Grundlagen 2012 wesentlich besser sind als damals. Bleibt zu hoffen, dass die Schienbein-Beschwerden nicht wieder ausbrechen trotz der logischerweise hohen Belastung in diesen Tagen.

Ich bin weiter auf meinen Trainingsplan fokussiert und habe volles Vertrauen, dass mit den wertvollen Hinweisen von Bianca mein 3h-Ziel in Erfüllung geht. Diese Woche heißt es noch voll durchziehen und ab nächster Woche geht die Intensität herunter, weil die Tapering-Phase eingeleutet wird. Im Frühjahr bin ich zu planlos an den Marathon gegangen und habe mich taktisch völlig verlaufen. Das darf in Berlin nicht mehr passieren. Gestern bin ich sogar auf historischem Geläuf – dem Berliner Mauerweg – ein paar knackige Intervalle gelaufen. Im Jahn-Sportpark habe ich vor Kurzem auch eine schöne Bahn entdeckt, die ich in der Mittagspause nutzen kann.

Am Samstag werde ich noch ein letztes Mal vor Berlin Wettkampf-Luft schnuppern und beim Zeuthener Jedermannslauf teilnehmen. Da habe ich natürlich allerbeste Erinnerungen an letztes Jahr, als ich genau einen Tag vor Henriks großer Marathon-Premiere die Gunst der Stunde nutzte und meinen ersten Sieg holen konnte. Ich bin nicht so vermessen, das am Wochenende wiederholen zu müssen, aber ein guter Lauf würde mich noch weiter motivieren. Berlin kann kommen!

Lasst die Spiele beginnen!

Die unvermeidbare Mail vom SCC Berlin, dem Veranstalter des BMW Berlin Marathons, flatterte gestern rein. “Die Phase der spezifischen Trainingsvorbereitung beginnt!” – das schlechte Gewissen kombiniert mit einer unterschwelligen Drohung im Sinne von “wenn du jetzt nicht endlich anfängst, wirst du niemals ins Ziel kommen”. Müsste es nicht eigentlich die Phase der spezifischen “Wettkampfvorbereitung” sein? Wie auch immer, es hat nicht erst dieser freundlichen Erinnerung bedurft. In 12 Wochen findet der BMW Berlin Marathon statt. Und wir hatten uns im letzten Jahr einen Startplatz erkämpft. Also trainieren wir jetzt wieder fleißig. Ich habe mir eine zweiwöchige Laufpause nach dem Münchner Stadtlauf am 24.06. gegönnt und es wirklich geschafft, keinen Laufschuh anzurühren. Das war eine sehr gute Idee, um die angeschlagenen Schienbeine zu regenerieren. Auch wenn der Wiedereinstieg am Montagabend noch sehr schwerfiel. Marek hat bereits in der letzten Woche das Training wieder hochgefahren. Worauf trainieren wir denn eigentlich hin? Die Ziele sind klar gesteckt. Marek möchte in Berlin unter 3h laufen. Für mich ist das utopisch und so habe ich 3:30h ausgegeben. Während mein Ziel sicher konservativ ist und Luft nach oben lässt, wird bei Marek schon alles zusammenpassen müssen, um den Traum der drei Stunden wahr werden zu lassen. Natürlich ist es schade, dass wir damit nicht zusammen laufen können. Aber 30 Minuten sind für einen Marathon eine Ewigkeit und wenn uns nunmal Leistungspotential trennt, sollte jeder sein Bestes abrufen. Und erstmal müssen die 12 Wochen mit gutem Training geschafft werden, ohne Verletzung und mit viel Disziplin. Wir vertrauen auf die Erfahrung von Trainerin Bianca Meyer, die sicher die eine oder andere Idee für einen abwechslungsreichen Trainingsplan einbringen wird. Wird es auch Wettkämpfe aus dem Trainings heraus geben? Wahrscheinlich. Marek hat sich die “Berliner Generalprobe” am 26.08. und ich mir den “Internationalen Halbmarathon Altötting” am 02.09. eingetragen.

Im Hochsommer hoffen wir jetzt auf angenehmes Trainingswetter. Damit es auch mit eurer Marathonvorbereitung gut klappt und ihr euch nicht blenden lasst, verlosen wir mit in Zusammenarbeit mit Mister Spex, Deutschlands größter Onlineshop für Markenbrillen, die Alpina Guard Shield 2.0-Laufbrille. Das Modell zeichnet sich durch ein sportliches Design aus und ist in drei Farben erhältlich.

Wie könnt ihr mitmachen? Einfach eine E-Mail mit eurem Namen und eurer Wunschfarbe an gewinnspiel@running-twins.de senden. Wir losen den Gewinner am Monatsende aus. Lassen wir also die Spiele beginnen und viel Glück!

Trumpf und letzte Chance für Berlin

Was für eine bescheidene Vorbereitung bisher. Pünktlich zum Start der 12-wöchigen Vorbereitungsphase für den Berlin Marathon am 25.09.11 hat sich ein Kniebeuger im linken Oberschenkel böse abgemeldet. Der 10 km-Wettkampf im Rahmen des Alpen Triathlons lief noch sehr gut, wenn auch schon nicht mehr “ganz rund”. Kurzum, ich gesellte mich zu Marek, der bereits Anfang Juli vom Training zur Physiotherapie der Wade wechselte. Ich schlug mich bis vorletzte Woche mit Alternativtraining durch. Das ist zwar nicht schlecht, kann eine “laufende” Vorbereitung aber nicht ersetzen. Jetzt habe ich mit der letzten Woche die erste durchgängige Trainingswoche ohne Probleme hinter mir – mit lächerlichen 45 Wochenkilometern. Nun ist es nicht unbedingt die Quantität, die ein gutes Training ausmacht. Aber ohne lange Läufe ist eine sinnvolle Vorbereitung nicht möglich. Einen Trumpf habe ich aber noch auf der Hand. Heute geht es ins Höhentrainingslager nach Italien.

9 Tage in >1.800 Meter Höhe sollen jetzt helfen, zumindest die Zuversicht für Berlin zu holen. Die wird genauso wichtig sein wie die körperliche Verfassung. Ob das geklappt hat, werde ich am 17.09. sagen können. Erst dann wird die Entscheidung gefällt, ob Berlin mit mir als Läufer oder als Zuschauer stattfindet. Man kann verpasstes Training nicht “aufholen”. Aber in den 9 Tagen können wir uns voll auf das Laufen konzentrieren und hart arbeiten. Das Höhenklima setzt zusätzlich Anreize für den Sauerstoffwechsel. Ich habe das Gefühl, dass das eine harte Woche wird. Aber jetzt gilt es, den Trumpf auszuspielen und die letzte Chance zu nutzen. Ich melde mich eine Woche vor Berlin hier mit der Entscheidung. Drückt die Daumen!