Zwei Wochen sind nun seit dem Berlin-Marathon vergangen. Im Mai habe ich nach dem Spreewaldmarathon genau nach dieser Zeit ein für mich selbst unglaubliches Rennen bei den BIG25 auf den Berliner Asphalt gelegt. Ein gutes Omen, dass es auch jetzt im Herbst ähnlich klappen könnte, diesmal auf den klassischen 10km? Nicht ganz. Obwohl die Rahmenbedingungen heute bei den 5. Asics Grand 10 nicht besser hätten sein können: sonniges Herbstwetter, keine gesundheitlichen Probleme in der gerade laufenden Erkältungszeit und ein gutes Gefühl, dass da tatsächlich noch etwas gehen könnte in dieser langsam auslaufenden Saison. Dementsprechend offensiv gehe ich auch das Rennen an. Ich weiß, dass die erste Hälfte einfacher zu laufen ist, es geht leicht runter und man kann gut mit der Masse mitschwimmen und den Windschatten nutzen. Das wird dann ab km5 schwieriger: für die Tiere im Zoo hat man keinen Blick und auch die Strecke wird schlechter, viele Kurven machen einen guten Rhythmus schwer. Aber ich pumpe auch schon mehr als ordentlich, als es auf die lange, sich stetig ziehende Kantstraße geht. Ich muss lange alleine laufen, da ich das Tempo meiner Gruppe nicht mehr halten kann. Auch das der folgenden nicht. Der Wind pustet ordentlich, gefühlte hunderte rennen an mir vorbei. Ich weiß nicht warum, aber heute fehlt einfach das letzte Quentchen, um mich ohne Wenn und Aber bis zum Ende durchzuquälen. Die zwei langsamen Kilometer 8 und 9 kann ich dann schlußendlich nicht mehr kompensieren und trabe ohne jeglichen Endspurt ins Ziel am Schloß Charlottenburg. Netto (36:50) fehlen mir dann doch nur 9s auf meine Bestzeit von diesem Jahr – das habe ich wohl zu schnell aufgegeben. Aber so ist eben manchmal: wenn der absolute Wille nicht da ist, wird es nichts mit der Markierung “PB” in der Laufhistorie. Nächsten Sonntag gehts zum Halbmarathon am Müggelsee, da zählen wir wieder von vorne!