Mio im SommerDie weltweit erste Pulsuhr ohne Brustgurt und ohne Fingersensor. Nichts weniger als das ist die MIO Alpha Pulsuhr von Medisana. Das ist eine verlockende Vorstellung: endlich ist man diesen nervigen Brustgurt los. Den vergisst Läufer mit Regelmäßigkeit, dann sitzt der Gurt entweder zu locker/zu straff und saugt sich gut mit Schweiß voll. In diese Kerbe schlägt die Mio Alpha. Diese misst die Beats direkt am Handgelenk. Kann das funktionieren und sind die Werte exakt? Wir haben die MIO Alpha in weiß auf diversen Testläufen umgeschnallt.

Mio_7Gleich nach dem Auspacken fällt auf: die Uhr sieht richtig schneidig aus. Design und Ergonomie sind absolut bürotauglich. Sie hat überhaupt nicht diesen typischen aufdringlichen Sportleruhren-Look. Die Rückseite sieht sehr empfindlich aus, hier ist der Sensor verbaut. Man muss die Uhr schon straff umschnallen, damit die Messung möglichst exakt ist. Die Pulsmessung startet man durch längeres Halten des rechten Knopfs. Die Bedienung ist simpel, viel Schnickschack gibt es nicht. Das ist einerseits lobenswert. Andererseits ist die Uhr nicht als exklusive Uhr zum Laufen konzipiert. Sie kann den Puls abgreifen und messen, aber es gibt keine Möglichkeit, den Verlauf auf der Uhr zu speichern. Das muss eine App auf dem Smartphone übernehmen. Per Bluetooth funkt die Uhr die Messdaten an ein Smartphone, was den Bluetooth Smart-Standard versteht. Immerhin gibt es eine Stoppuhr für Ausdauersportler, die nur eine Momentaufnahme der Herzfrequenz benötigen.

Mio_1Die Messung funktioniert tadellos. Der Vergleich der Pulsdaten mit Garmin Forerunner und Brustgurt zeigt nur minimale Abweichungen, die für den Hobbyathleten nicht von Bedeutung sind. Unter dem Display befindet sich eine LED. Die Alarmfunktion signalisiert durch die rote/blaue/grüne LED-Farbe und ein Piepen, dass der Puls die vorab definierte Zielzone verlassen hat. Das ist sicher ein nettes Feature für Läufer, die ein Herzfrequenz-gesteuertes Training absolvieren und genau darauf achten, bestimmte Pulsbereiche einzuhalten.

Mio_2Wie zeichnet man den Pulsverlauf auf? Das ist leichter als gedacht. Wir haben es mit Runtastic getestet. Benötigt wird allerdings die Runtastic Pro-App. Auf dem iPhone 5 schaltet man lediglich Bluetooth an und startet die App. Ohne Koppeln sendet die Alpha Mio den aktuellen Puls an die App. Einfacher geht es nicht. Der Verlauf wird während des Trainings kontinuierlich übertragen und kann im Backend bequem ausgewertet werden. Unterstützt werden diverse Apps und Smartphones.

Es gibt nicht wirklich etwas zu meckern, die MIO Alpha tut das, was sie tun soll und das sehr zuverlässig. Der Akku hält eine gefühlte Ewigkeit im Standby. Eine Dauerpulsmessung von 12 Stunden hat die Uhr mitgemacht und klagte erst dann über die Restlaufzeit des Akkus. Aufgeladen wird sie über ein USB-Dongle, was mit einem arg kurzen Kabel daherkommt, das man im Dongle versenken kann. Mit der MIO Alpha ist ein innovatives Produkt ohne Kinderkrankheiten gelungen. Aber es ist eben ein Produkt, das noch nicht alles kann. Wir laufen zwar mit Pulsuhr, aber so gut wie nie mit dem Smartphone. Und damit hilft uns diese Generation der Uhr noch nicht weiter. Es wird wohl nicht mehr lange dauern, bis die Hersteller von Chronometern für den Ausdauersport auch eine Pulsmessung am Handgelenk integrieren. Dafür sollten sie sich die MIO Alpha ganz genau anschauen.

Die MIO Alpha in weiß wurde uns über den Hersteller für Testzwecke zur Verfügung gestellt. Der Artikel spiegelt einzig unsere Meinung wieder, es wurde keinerlei Einfluss auf den Bericht genommen.