100MC 8

Wo ist denn bloß der Startbereich?

Um 8:45 Uhr suchten wir immer noch die Zelte und Startlinie des 100MC Marathons am Öjendorfer See im Osten Hamburgs. Henrik hatte bereits 2014 das Jahr mit dem familiären Marathon ausklingen lassen, nun wollten wir beide antreten – nur dafür mussten wir halt bis 09:00 Uhr da sein. Mit viel Gehetze standen wir dann doch gerade noch rechtzeitig an der virtuellen Startlinie – und schon ging es auch los. Es blieb nicht mal Zeit für den Toilettengang oder eine Strategiebesprechung. Keine guten Voraussetzungen für den letzten Marathon des Jahres. Das Wetter war aber prächtig und auch die Strecke auf der 4 Km langen Seerunde weitgehend trocken. Wir liefen nur 2 Runden zusammen an der Spitze. Dann war klar, dass heute nur Marek das Tempo gehen konnte. Die erste Runde im 4 Minuten-Schnitt – für mich der Beginn des Endes. Also sollte jeder sein eigenes Rennen laufen. Die Runde ist nicht ganz so anspruchslos, wie sie scheint. Ein paar eklige Wellen und zwei Rampen beim Wendepunkt auf der Südseite und zum Zielbereich summieren sich laut Strava auf stolze 258 Höhenmeter. Umso erstaunlicher, wie Marek über die Piste flog.

100MC 6

Ein blitzsauberer Start-Ziel-Sieg in persönlicher Bestzeit und in Sichtweite des Streckenrekords. Ich war mehr damit beschäftigt, das zu bestaunen als mich um mein eigenes Rennen zu kümmern. Das war quasi eine Analogie des Vorjahres. Die Hälfte ungefähr in 90 Minuten mit inzwischen starker Tendenz zum Joggen. Jeder Marathoni weiß spätestens nach dem Halbmarathon, das wird noch was oder eben nicht. Spätestens, als Carsten -der spätere Zweiplatzierte- vorbeiflog, als würde er mich überrunden, war das Ding gelaufen. Die Beine waren Blei und die Muskelatur verhärtet wie noch nie. Heute sollte nicht mein Tag werden, aber was spielte das schon für eine Rolle angesichts Mareks fulminanten Auftritts. Nur 2-3 Minuten haben letztendlich zu meiner Überrundung gefehlt, als er nach 2:54:21h über die Ziellinie lief. Als ich mich dann völlig leer joggend und -ganz leicht- versteift über eben diese Ziellinie quälte, war die Siegerehrung schon durch. Das geht echt flott in Öjendorf. Ein großes Kompliment an die Organisation dieses kleinen, aber sehr schönen Marathons. Marek lauschte beim Umziehen noch dem Fachgesimpel der ersten Läufer und schnappte den respekteinflößenden Spruch auf.

Der eine ist ein Killer

– besser kann man diesen wunderbaren Jahresabschluss nicht beschreiben!

Marek: Platz 1 in 2:54:21h
Henrik: Platz 6 in 3:12:01h
Ergebnisse bei myraceresult