Kennt Ihr das Gefühl? Das Training lief super, das Tempo stimmt, man fühlt sich gut vorbereitet, das Wetter paßt und man ist in freudiger Erwartung, einen tollen Wetkampf hinzulegen. Da kann doch eigentlich gar nix mehr schiefgehen!? Ganz so einfach erklärbar ist die Welt des Läufers leider nicht immer. Jedenfalls hatte ich heute dieses merkwürdige Gefühl nach dem Plänterwaldlauf über die 10km-Distanz. Ich habe mich die ganze Woche schon wie ein kleines Kind auf das Event gefreut und konnte den ersten Wettkampf in 2012 kaum abwarten. Da muss doch was gehen. Aber vielleicht haben ja die Umfänge der letzten beiden Wochen doch ein Stück dazu beigetragen, dass es heute nicht so wie gewünscht funktioniert hat. Es mag sein, dass ich hier auf hohem Niveau jammere, aber ich hatte mir heute einfach ein wenig mehr vorgestellt. Die Vorgabe von 39:30 aus dem Steffny-Plan war das Minimalziel, das es zu erreichen galt. Insgeheim hatte ich die sub39 auf dem Plan, vielleicht sogar in die Nähe der persönlichen Bestzeit. Ich habe aber schon auf den ersten Kilometern gemerkt, dass mein Ziel total unrealistisch ist. Das Tempo war einfach nicht da. Und je mehr ich daraufhin versuchte mich nach vorne zu pushen, umso mehr merkte ich die Anstrengung, die auf dem zweiten Teil dann eher kontraproduktiv ist. Klar, einige potentielle Ausreden wären da: die Strecke war fast 100% schneebedeckt, teilweise rutschig, vereister und gefrorener Waldboden, die Temperaturen im arktischen Bereich um -10°C. Aber für mich zählt das weniger. Und so habe ich die Strecke mit diesem merkwürdigen Gefühl verlassen, dass ich mein aktuelles Potential einfach nicht auf die Strecke bekommen habe. Warum – wer weiß das schon. Ich nicht.