20140914_110237Versprochen ist versprochen und das wird nicht gebrochen! Die 2. Auflage des Trailrun Berlin wollte ich mir nicht entgehen lassen und so stand ich am Sonntag um Punkt 12 mit ca. 320 anderen Verrückten an der Startlinie am Fuße des Berliner Müggelturms. Am Morgen sah es noch nach einer Schlammschlacht aus, aber die Sonne zeigte sich gnädig und ließ spätsommerliche Temperaturen aufkommen. Die Woche war ereignisreich, ich war erst Samstag Abend aus Riga zurückgekommen, wo ich wir vor 2 Jahren eine schöne Runde im Skatepark drehen konnte. Mehr “Training” war partout nicht drin. Aber ich wollte trotzdem auf Angriff laufen. Bekannte Gesichter vor dem Start (Anna, Uwe, Heiko) verliehen dem Ganzen eine lockere Atmosphäre. Dann ging es auch schon ab. Der erste Kilometer ähnelt dem Köpenicker Altstadtlauf und kennt nur eine Richtung: nach oben. 20140912_184622Nach 500m begrub ich meine Hoffnungen auf einen vorderen Platz: eine Gruppe von 6-7 Jungs wetzte los, als wäre der Zielstrich schon in Sichtweite. Der Trail herunter lief aber recht flüssig. Dann kam das erste Highlight: die Treppe in Richtung Turm. Treppen? Kenne ich! Also nix wie los. Nur, die Stufen waren ordentlich hoch, Erinnerungen an den legendären Olympiaturmlauf kamen auf. Ich konnte nicht durchziehen – ein erster Dämpfer. Völlig k.o. und mit wackligen Beinen ging es wieder hinab. Uwe zog locker an mir vorbei, während ich verzweifelt versuchte, meine Schnappatmung irgendwie zu beruhigen. Es gelang nur mäßig – da wartete der nächste Anstieg. Und es ging nichts mehr. Mit letzter Kraft schleppte ich mich nach oben, dabei war es nicht mal besonders steil. Eine schöne sandige Passage sorgte anschließend für Abwechslung, die man zu dem Zeitpunkt so gar nicht brauchen konnte. Den nächsten Anstieg kannte ich – leider. Und der zog sich wie Kaugummi. Jetzt verließen mich die Kräfte und ich legte erstmal eine gepflegte Gehpause ein. Dass es 20140914_125823hart werden würde, war vorher schon abzusehen. Aber so heftig hatte ich es dann doch nicht erwartet. Gut zu sehen, dass ich nicht der einzige Depp war, der zu schnell losgelaufen war. Die anderen Läufer atmeten ähnlich schwer. Der letzte Anstieg kam aber erst noch: hochlaufen? Keine Chance. Warum sich hier gleich einige Zuschauer postierten, leuchtete mir ein: soviele Läufer kriegt man sonst nicht so lange zu sehen. Nach unendlichen Minuten kam ich oben an und ging gemächlich wieder in den Laufmodus über. Die Strecke herunter war identisch 20140914_125649mit Runde 1. Und da war ja noch was am Ende: die Treppe! Für die Zuschauer muss es elendig ausgesehen haben, wie wir uns dort noch ein zweites Mal hochschleppten. Alle feuerten uns an – die Stimmung war toll, auch wenn das Gehirn nur noch auf Durchzug schaltete. 50m später lief ich ins Ziel. Mit der Zeit von 45:47 war ich nicht zufrieden, Platz 12 am Ende geht aber völlig in Ordnung. Ich werde mich nochmal alleine an dem Trail versuchen, da geht definitiv noch mehr. Trail? Ja – dieses Profil hat den Namen verdient. Vielleicht eher “Sprint-Trail”. Da haben selbst starke Strassenläufer wenig auszurichten. Sicherlich war Henriks Runde um den Königssee eine ganz andere Nummer. Und wenn man das Ganze ein wenig langsamer angeht, dann läßt sich die Natur auch viel besser genießen. Danke an die Sportmacher für den Freistart und ein starkes trailiges Event!

Ausrüstung:
Shorts: Skins A200
Socken: CEP Compression Socks
Singlet: Under Armour
Schuhe: Puma Faas 300 TR
Uhr: Polar RCX5