10517211_10205719088881326_5422403866579785958_oIm Winter werden die Sieger des Sommers gemacht. Wahrhaben will man es nicht und doch ist an dem platten Spruch mehr als ein Körnchen Wahrheit dran. Ohne vernünftige Grundlagen kann man im Frühjahr und Sommer nichts reißen. Für diejenigen, die die Laufbänder in Fitnesstudios nur äußerst ungern betreten heißt das: man muss im Januar raus. Grundlagen legen. Egal bei welchen äußeren Bedingungen. Um die miese Form bestätigt zu bekommen und das läuferische Potential für die Saison auszuloten, bietet sich folgerichtig ein Wettkampf an. Die Auswahl ist nicht gerade spektakulär zu dieser kalten Jahreszeit. In Berlin bietet sich einzig die Winterlaufserie des BSV an. Achim Achilles hat die Strecke als “Rundkurs des Grauens” bezeichnet. 10834983_10205719126282261_5838984461715931677_o10k, 15k und ein Halbmarathon sind an drei Wochenenden im Januar zu bewältigen. Wer den Wettkampf-Schnickschnack sucht, ist beim BSV an der falschen Adresse: die Zeitnahme erfolgt per Hand, die Startnummer muss ganze drei Rennen halten und Runden zählen muss man selbst. Auch den Startschuss soll es noch nicht so lange geben. Wo der Start stattfindet, wissen nur die Eingeweihten: auf allen drei Distanzen geht es woanders los. Die Runde an der Stadtautobahn ist etwas über 2km lang und führt am immer gut gefüllten Wilmersdorfer Eisstadion vorbei. Ziel ist jeweils die Tartanbahn im Leichtathletik-Stadion. Nicht zu unterschätzen ist der Anstieg an der Autobahn, der mit jeder Runde steiler wird und am Ende gefühlt Mont-Blanc-Niveau hat. 10896395_10205719083721197_493758285012184724_oDer Winter meint es dieses Jahr aber gut mit uns Läufern und verzichtet bei meiner Premiere bisher auf Schnee und Eis. Nach den ersten beiden Läufen über 10k und 15k ist bis zum 25.01. erstmal Pause angesagt. Bis jetzt läuft es für mich sehr ordentlich. Beide Läufe summiert liege ich auf Platz 9 der Gesamtwertung und habe Platz 1 der M35 inne. Als Ziel hatte ich mir vorher eine Top10-Platzierung und eine Gesamtzeit unter 3h vorgenommen. Das könnte sogar klappen. Das Niveau ist insgesamt verdammt hoch, hier nehmen Leute teil, die auch im Winter richtig schnell unterwegs sind. Möchte nicht wissen, was die alle für Zeiten im Frühjahr auf den Asphalt zaubern. Nach Sonntag zwicken meine Waden heftig, jetzt muss die Blackroll ganze Arbeit leisten, damit ich zielgerichtet auf den Höhepunkt der Serie zusteuern kann: 9 quälende Runden für den Halbmarathon. Am Ende fragt man sich schon, wofür man das im “Winter” auf sich nimmt. Aber: im Winter…ihr wißt schon!