20150126_212344Zugegeben, es war ein Experiment. Wettkämpfe im Januar? Da stehen in meiner Laufhistorie bisher nur zwei Einträge: 2010 und 2013 bin ich beim Berliner Towerrun in Neukölln gestartet. Als echte Standortbestimmung dienten diese Ausflüge in die Treppenlaufszene aber nicht. Da sieht es bei der Winterlaufserie des BSV anders aus: drei Termine innerhalb von drei Wochen im grauen Januar. Eine Zeit, in der ich die vergangenen Jahre eher etwas “konservativer” trainiert habe. Da die Serie dieses Jahr bereits zum 42. Mal stattfand, kann man das Attribut des Klassikers durchaus gelten lassen. Natürlich steht bei der Anmeldung der unbändige Ehrgeiz, alle drei Läufe über 10km, 15km und 21,1km auch durchzuziehen und somit in die Serienwertung einzugehen. Aber die Erkältungswelle schlägt auch bei den so fitten Läufern gnadenlos zu und so mußten einige gestern den letzten Kanten vernünftigerweise sausen lassen. Ich blieb zu meinem Glück davon verschont und konnte durchaus selbstbewußt mein Ziel “Platz 1 in der M35” angehen.

“8 Runden + Einlaufrunde” hieß es vor dem Start, aber da sowieso keiner in der Lage ist, sich das zu merken, einigte man sich auf die Parole “9 Mal den Berg hoch”. Wobei “Berg” etwas übertrieben ist für den kleinen Anstieg neben der A100, aber die 200m bringen einen schon jede Runde etwas aus dem Rhythmus. Vorne machen Tobias und Stephan von Fortuna Marzahn den Sieg unter sich aus. Ich konnte mich noch glücklich schätzen, von den beiden nicht überrundet worden zu sein! Insgesamt laufe ich ein halbwegs konstantes Rennen, der Anfang ist nicht so fix wie über 10k und 15k, sodass ich zwar ab km7 etwas rausnehmen muss und die gute Gruppe mit Reiner und Christian sprenge, aber doch noch recht komfortabel unter den magischen 4min/km bleiben kann. Tja, viel passiert auf dieser öden Strecke nicht. Wäre da nicht dieser Anstieg und das unermüdliche Fotografieren und Anfeuern von Sahra (alle Bilder sind von ihr, danke dafür!) – es könnte einem fast langweilig werden.

Irgendwann bricht dann aber endlich die letzte Runde an. André zieht plötzlich recht entspannt an mir vorbei, ich kann sein Tempo dann aber etwas nutzen und in Reichweite bleiben. Die Stadionrunde geht immer hervorragend am Ende – das Ziel ist ja in Sicht! Mit 01:21:28 bin ich glücklich. Der nächste M35-er kommt 3s hinter mir rein – ich hätte also nicht trödeln dürfen! Überhaupt sind diese Zeiten bei dieser Serie wie vom anderen Stern. Ich kann mich an keinen Volkslauf erinnern, der so gut besetzt war. Mit dem Resultat nähere ich langsam meinem Jahresziel – der 01:20 auf dem Halbmarathon. In der Serie reicht es sogar zum 7. Platz. Mit 02:54:56 (10k+15k+21,1k) hätte ich vorher niemals gerechnet. Vielleicht sollten wir unsere Wettkämpfe wirklich nur noch im Winter machen :-)?