Schlierseelauf (c) running-twins.de

Im zum Übergangsjahr erklärten 2017 schauen wir bei Gelegenheit auf neue Laufveranstaltungen, wo wir bisher nicht teilgenommen haben. In und um meiner Wahlheimat München gibt es noch viel Potential. Am Wochenende des Rennsteiglaufs ging auch der Schlierseelauf über die Bühne. Da wir nicht zum Rennsteig aufbrachen, bot sich hier eine prima Gelegenheit, einen Halbmarathon vor wunderschöner Kulisse zu laufen. Die Gegend um den Schliersee ist ein traumhaftes Wander- und Trailrunning-Revier. Um den See gelaufen bin ich aber noch nie, bei meinen Ausflügen habe ich immer nur die Gemeinde Schliersee und die Ostseite des Sees gesehen. Die Form ist weder gut noch schlecht, also was sollte schon passieren.

Schlierseelauf (c) running-twins.de

Einige Läufer*innen der RUNNING Company fanden sich auch am Schliersee ein. Die Startnummernausgabe lief sehr zäh, hier war der Veranstalter leider mit dem überraschend großen Andrang überfordert. Die Schlange der Abholer stand bis zum Parkplatz hoch. Als ich an der Nachmeldung aufschlug, gingen auch gerade die Startnummern aus. Die Mädels ließen sich aber nicht aus der Ruhe bringen und man konnte noch eine Nummer auftreiben – vielen Dank an FlowMotion für den Startplatz. Der Start wurde dann um lediglich 5 Minuten verschoben. Alles sehr entspannt. Die Lokalmatadoren wurden noch schnell vor dem Start interviewt und die Siegerzeiten des letzten Jahres genannt. Und dann konnte es schon losgehen.

Schlierseelauf (c) running-twins.de

Das Streckenprofil hatte ich mir gar nicht angeschaut, aber Bestzeitmarathon-Kollege Heimo wusste von einigen “Wellen” und einer Rampe recht kurz vor dem Ziel zu berichten. Wir sind halt im Alpenvorland, topfeben gibt es da nun mal nicht. Erstmal geht es hoch in die Gemeinde und dann auf der leicht abfallenden Seestraße Richtung Süden am Ostufer des Schliersees vorbei. Die ersten beiden Kilometer sind schnell im 4er Schnitt weggeschnupft. Ich überhole Kerstin, die das Rennen sehr flott angeht. Der Anstieg zum Markus-Wasmeier-Freilichtmuseum, durch das die Strecke führt, bremst mich schnell aus und schwupps ist sie auch schon wieder vorbei – am Ende holt sie einen überragenden dritten Platz.

Schlierseelauf (c) running-twins.de

Nach einigen Aufs und Abs kreuzen wir die Bundesstraße und drehen eine Schleife am südlichen Ende der Strecke. Hier geht es recht cross über einen schmalen Waldweg. Auf dem Rückweg der Pendelstrecke sehe ich Heimo. Das Rennen ist hier schon ziemlich einsam. Wir erreichen in Fischbachau das Südende des Schliersees und laufen nun wieder auf Asphalt. Ein längerer Anstieg zermürbt mich etwas, aber das Tempo von etwa 4:25 min/Km kann ich ganz gut halten. Die Abwärtspassagen laufe ich schneller, aber auf den flachen Stücken werde ich immer wieder eingefangen. Und vor dem Hügel bei Km 18 läuft eine kleine Gruppe dann geradeaus statt abzubiegen. Ein netter Feuerwehrmann macht uns darauf aufmerksam. Auf die 200m kommt es nun auch nicht mehr an.

Schlierseelauf (c) running-twins.deDie letzten beiden Kilometer führen wieder nach Schliersee rein, zulegen kann ich leider nicht mehr. Aber eine Zeit von unter 1:35h fand ich schon vor dem Zieleinlauf völlig ok. Ein Bierchen mit Olaf, der kurz nach mir ins Ziel kam, und dann waren wir auch schon wieder auf dem Rückweg nach München. Es hat viel Spaß gemacht am Schliersee. Eine schnelle und nicht zu anspruchsvolle Strecke mit etwa 280 Höhenmetern, perfektes Laufwetter, entspannte Teilnehmer – was will man mehr?

Der Schlierseelauf ist wirklich kein Geheimtipp mehr. Wenn die Teilnehmerentwicklung so weiter geht (über 1.300 auf allen Distanzen!), dann wird es wohl im nächsten gar keine Nachmeldung mehr geben. Und das ist ein sehr großes Kompliment für eine junge Laufveranstaltung.