Die Fachwelt streitet sich mal wieder, wie zu-/abträglich Musik beim Laufen sein kann. So besagen neueste pseudo-wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die Musik sehr sorgfältig ausgewählt werden müsse, um nicht einen gegenteiligen Effekt zu erzielen. Gerade bei geübten Läufern könne sich die Ausschüttung von Stresshormonen negativ bemerkbar machen. Auch die Geschichte vom Tunnelblick durch die musikalische Ablenkung wird aufgewärmt. Hier muss jeder selbst herausfinden, was ihm guttut und was nicht. So wagte ich das Experiment und drehte zum ersten Mal seit langer Zeit ein paar Kilometer gänzlich ohne Kopfhörer. Abgesehen davon, dass ich nicht damit beschäftigt war, die Kopfhörer nicht aus den Ohren fallen zu lassen, fiel mir auf: ich kam mir furchtbar langsam vor und erschrak über die nun hörbare Atemfrequenz und die Auftrittslautstärke. Unterbewusst scheint mir die Musik zu helfen. Bei hoher Intensität höre ich leider nicht mehr viel, sondern bin mit mir selbst beschäftigt. Die Musik allein hat mich (leider) noch nie in’s Ziel getragen. Ich muss es wohl mal mit härteren Klängen versuchen…