Läufer unterscheidet von Joggern nun einmal, dass sie auch an Wettkämpfen teilnehmen. Die Motivation dahinter mag unterschiedlich sein. Besonders Männer sollen ja den Vergleich mit anderen für ihr Ego brauchen, andere schreiben den Wettkampftag in den Kalender, um auf dieses Ziel hin zu trainieren und die Motivation hochzuhalten. Zahlen müssen alle Teilnehmer das gleiche: die Startgebühr. Heiko von laufe-marathon.de hat in seinem Aufruf zur Blogparade die Community gebeten, zur Entwicklung der Startgebühren Stellung zu nehmen. Die Startgebühr ist nicht umsonst eine “Gebühr” – für diese gibt es definierte Leistungen: Zeitnahme, vermessene Streckenführung, Startnummer, Chip, Shirt, Verpflegung, Pokal für die Sieger. Um es vorwegzunehmen: für die meisten Veranstaltungen halte ich die Gebühren für angemessen. Da für den Teilnehmer keine Transparenz herrscht, wie hoch die Kosten für die Organisation eines Laufs sind, ist “angemessen” natürlich sehr relativ. Es wird jedem einleuchten, dass eine Veranstaltung für 20.000 Läufer nicht mit 5 EUR pro Teilnehmer bezahlbar ist. Auch deshalb geht ja die Tendenz weg von den City-Marathons hin zu den kleineren und famililiäreren Events über kürzere Distanzen. Der Vergleich von Startgebühren ist auch schwierig, weil meistens Anmeldeperioden gelten.

Es ist wie beim Flugticket: je später, desto teurer. Gerade große Läufe wollen also etwas länger im Voraus geplant sein. Spontan mitmachen und nachmelden geht gut bei den Volksläufen. Beim Dachauer Frühjahrslauf beträgt die Gebühr inkl. Nachmelden 10 EUR. Das halte ich für angemessen für einen Zehner mit weniger als 500 Teilnehmern. Für einen attraktiven Halbmarathon würde ich bis 35 EUR ausgeben. Für den Berlin-Marathon im September haben wir 60 EUR berappt, allerdings war das noch die Anmeldephase für die ersten 10.000. Dieses Event läuft halt außer Konkurrenz. Was ich nicht brauche, ist das dritte orange Sportscheck-Funktionsshirt mit mind. 30 Partneraufklebern. Schade, dass man das nicht abwählen kann und mitbezahlen muss. Und 29 EUR für einen 10 Km-Lauf? Nö. Die Finanzierung des Startgelds für die Kenianer/Äthiopier aus den Startgebühren halte ich für grenzwertig, spielen die Läufer für uns Normalsterbliche im Wettkampf keine Rolle. Ich habe für mich beschlossen, auch mal bei einer größeren Veranstaltung zu unterstützen und Wasser einzugießen. Zum einen ist diese Perspektive für mich noch neu, zum anderen tragen die unzähligen ehrenamtlichen Helfer wesentlich dazu bei, die Startgebühr nicht weiter in die Höhe zu treiben. Schließlich wollen wir Läufer bleiben und nicht als Jogger enden.