Das Positive vorneweg: wir haben beide das Ziel erreicht. Die Enttäuschung über den Rennverlauf stand uns aber beiden ins Gesicht geschrieben. Henrik überquerte in 02:06, ich in 02:17 die Ziellinie im Olympiastadion. Soweit die Fakten. Ein gemeinsamer Lauf wie die letzten beiden Jahre war heute nicht möglich: ich musste Henrik nach 6 Km ziehen lassen, da mir das – zugegebenermaßen moderate – Anfangstempo einfach zu schnell war und ich schnell realisieren musste, dass meine Verfassung heute nicht zu einer guten Zeit reichen sollte. Fast den ganzen April hatte ich nicht trainiert und bis kurz vor dem Start noch mit Fragezeichen wegen meiner Wadenzerrung war das auch nicht zu erwarten. Der Rest ist schnell erzählt: bis Km 13 konnte ich das Tempo noch halten, danach ging es rapide abwärts. Die Beine gehorchten mir nicht mehr. Ab Km 15 legte ich dann immer Gehpausen ein und motivierte mich nur mit dem Einlauf ins Stadion, das Rennen nicht abzubrechen. Erfreulicherweise hatte ich wenig Probleme mit der rechten (getapten) Wade, auch wenn gegen Ende die linke Wade plötzlich “zumachte”. Im Ziel war ich dann der Überzeugung, dass Henrik locker die 2h-Grenze geschafft haben würde. Dem war leider nicht so. Ab Km 15 hatte auch er Probleme und musste Tempo rausnehmen. Woran es genau lag? Die hohen Temperaturen allein sind keine Erklärung, alle hatten schließlich die gleichen Bedingungen. Er war bitter enttäuscht, war die körperliche Verfassung doch exzellent. Wir lassen mal ein paar Tage vergehen, um ein wenig Abstand zu gewinnen. Die Enttäuschung muss sich erstmal verziehen und dann freuen uns zumindest über den Zieleinlauf.

Ergänzung: Unser Bloggerfreund Andreas vom startblog-f berichtet über seine persönlichen 25 Kilometer. Er hat auch ein Bild von Henrik im Zielbereich geschossen, das keiner weiteren Worte bedarf. Der BIG-Laufreporter Sven hat uns ebenfalls entdeckt – leider aus dem Besenwagen, der am Sonntag ein Reisebus war. So unterschiedlich konnte die Perspektive sein.