BerlinMarathonLogoHenrik tat es bereits vor vier Jahren, zusammen waren wir beide 2012 und 2013 am Start des Berlin-Marathons. Gerade in Zeiten der immer stärker aufkommenden Tendenz, mehr in der Natur und weniger auf der Strasse zu laufen, fragen sich viele: warum lauft Ihr denn dort überhaupt noch? Der Berlin-Marathon steht für ein über die Jahre immens gewachsenes Event, das die Läufermassen regelmäßig in seinen Bann zieht. Vorzeitiger Anmeldestress, stetig steigende Teilnahmegebühren und eine unzeitgemäße “Ummeldung unmöglich”-Politik seitens des ausrichtenden SCC haben bei vielen zu der Entscheidung geführt, dem Berlin-Marathon fernzubleiben. Berlin steht aber auch für eine einmalige Stimmung auf der gesamten Marathon-Strecke, ein perfekt organisiertes Event und viele unvergessliche Erinnerungen. Wir sind jedes Jahr aufs Neue zwiegespalten, ob wir dem Spektakel beiwohnen oder uns das Ganze von außen anschauen.

20150924_165658So sollte es dieses Jahr sein, dass ich laufen werde und Henrik an der Strecke supporten wird. Zwei Wochen nach unserem gemeinsamen 6h-Debüt geht es für mich zum 6. Mal im Wettkampf-Tempo über die klassischen 42,195km. Selten war ich so ahnungslos von meiner Leistungsfähigkeit wie zum jetzigen Zeitpunkt. Eine gründliche Marathonvorbereitung war im Sommer für mich nicht machbar.

Ausreden Anfang Nach den vielen Kilometern im ersten Halbjahr hatte ich eine verdiente Laufpause eingelegt und auch danach die sonst so gewohnte Regelmäßigkeit nicht mehr ins Training bekommen. Wie schon so oft habe ich mich gerade mit den langen Läufen schwer getan. Aber auch auf den kürzeren Distanzen ist das Tempo ein wenig verloren gegangen. Zudem setzte mich die pre-Marathon-Erkältung Anfang diesen Monats fast zwei komplette Wochen außer Gefecht. Ausreden Ende

Auch wenn alle (unwichtigen) Fakten dagegen sprechen: ich bin sehr optimistisch, dass es am kommenden Sonntag ein super Marathon werden wird, weil

  • ich mich wie ein kleines Kind auf den Lauf freue,
  • ich versuchen werde, jeden einzelnen Kilometer zu genießen,
  • selten soviele Verrückte auf einem Haufen zusammen im Kreis rennen,
  • viele Freunde die Faszination Marathon zum ersten Mal meistern wollen,
  • es ab km30 verdammt schwer werden wird und ich auf die Zähne beißen muss wie vielleicht noch nie zuvor,
  • ich weiß, dass meine Familie mir wie verrückt die Daumen drückt,
  • aufgeben keine Option für mich ist.

Wozu es am Ende reichen wird? Ich weiß es nicht. Eines ist sicher: es wird ein emotionaler, großartiger, harter und unvergesslicher Lauf werden. Can’t wait!