Rostocker CitylaufBei keinem Lauf habe ich öfter teilgenommen als beim Rostocker Citylauf. Der erste Lauf in der Running Twins Laufhistorie ist der Citylauf vom 21.05.2006 über bescheidene 2,5 Km mit immerhin AK-Platz 3. Das war der Einstieg in das Wettkämpfen und der Spaß daran ist heute größer als je zuvor. Am vergangenen Sonntag folgte also meine achte Teilnahme. Es lief etwas anders als geplant, da Marek und ich eigentlich zusammen am frühen Morgen von Berlin nach Rostock fahren wollten, um den Halbmarathon zu bestreiten. Vor allem das grausige Wetter hielt uns an, den Plan zu ändern. Marek fuhr am Vorabend bei der Regenschlacht in Grünau erneut einen bravourös erkämpften 2. Platz ein. Ich dagegen legte meine Startnummer kurz vor dem Start wieder ab, um die Körner für Sonntag zu sparen. So brach ich am Sonntag alleine auf, um wenigstens am 10 Km-Volkslauf teilzunehmen. Es war die richtige Entscheidung. Vom Bahnhof schnell zur Strecke, im Zelt des Titelsponsors umgezogen und rein in die Startaufstellung am Grünen Tor. Der Regen hatte nachgelassen und im Vergleich zur Sintflut am Vorabend in Berlin waren das in Rostock angenehme Laufbedingungen. Beim Warmlaufen erwischte ich den André und plauderte mit ihm kurz über die Strecke. Rostocker CitylaufWie unschwer zu erkennen war, stand der Startbogen noch südlicher als im letzten Jahr und bereits dort war der erste Kilometer mindestens 1250 Meter lang. Ein wenig geärgert hatte ich mich im letzten Jahr schon, als ich mit einer Pace von 3:57 min/Km eine Zielzeit von 40:53 min erlaufen hatte. Dann musst du eben noch schneller laufen, Henrik! André schoss noch ein Foto mit dem StrongmanRun-Sieger und Lokalmatador Tom Schlegel und ich hüpfte in den Startblock. Dort erkannte mich Twitterlauftreff-Freund Michi Petersen und wir schwatzten noch die Minuten bis zum Start weg. Was sollte hier eigentlich schiefgehen? Gar nichts. Die ersten 1000 Meter flogen in 3:27 min vorbei. Eine bescheuerte Anfangspace, doch ich war dermaßen im Attacke-Modus, dass mich das gar nicht scherte. Zwei Mal ging es am E.ON-Zelt am Rosengarten vorbei, wo die Läufer namentlich angefeuert wurden. Auf der Hälfte der 3 Km-Runde geht es leicht abwärts, bevor man zur Langen Straße hoch wieder wenige Höhenmeter überwinden muss. Rostocker CitylaufAuf der 2. Runde fragte mich hier ein Überholender, ob denn 2,5 oder 3,5 Runden zu laufen seien. Warum sollte man solche Informationen unnötig früh einholen? Natürlich wurde es jetzt schwerer. Der Respekt vor einem Einbruch auf dem fiesen 6. und 7. Kilometer war da, aber als der Forerunner den sechsten -leicht ansteigenden- mit 3:59 min und den siebten mit 3:50 min zeitete, verkrochen sich letzte Zweifel unter dem Kopfsteinpflaster der “Faulen Grube”. Heute wird es klappen. Auf die absolute Zeit schaute ich erst wieder in der Fußgängerzone. Die Uhr hatte nun die 10 Km voll, wechselte auf 38 Minuten. Viel Luft bis zur Schallmauer war da nicht. Brutal, dass man kein bisschen nachlassen darf. Hoch die Zielgerade, große Schritte, Kopfsteinpflaster ignorieren. Einige Gesteinsbrocken voller Erleichterung purzelten nach dem Zielsprung auf den Neuen Markt. Im Runner’s High habe ich sogar die Medaille vergessen. Genauso wenig habe ich mitbekommen, dass irgendwann in den 39 Minuten und 42 Sekunden auf der Strecke der Regen aufgehört hatte. Alles spricht dafür, dass die 8. Teilnahme in Rekord-Rostock noch lange nicht das Ende einer wunderbaren Serie ist.

Zieleinlauf

Zieleinlauf

Danke an das E.ON-Team für die Unterstützung und an André für die großartigen Fotos!