Laufwochenende_SeiserAlm_2014_01Schafft der das noch? Ich zweifelte arg, ob mein Lieblingstrailschlappen das Pfingstlaufwochenende auf der Seiser Alm überleben würde. Ab in den Koffer und los, die 100 Kilometer müssen nun auch noch gehen!

Vor ziemlich genau einem Jahr hatten wir dort die Strecken erkundet und waren begeistert von der fast kitschig anmutenden Kulisse der Dolomiten in Südtirol und den prächtigen Laufstrecken. Mehr als 30 Läuferinnen und Läufer fanden sich in St. Christina im Grödnertal ein, um mit der RUNNING Company ein Laufwochenende zu verbringen. Laufwochenende_SeiserAlm_2014_02Bereits am Freitag durfte ich mit dem Trainerteam eine Runde drehen und die Strecke zur Regensburger Hütte erkunden. Die Luft auf mehr als 2.000 Meter über Meereshöhe ist schon wesentlich dünner und fordert in Kombination mit knackigen Steigungen ihren Tribut. Auch beim Runterlaufen der Wege muss man trittsicher sein. So einige Wege sind im Winter Skipisten und damit im Sommer sehr geröllig. Laufwochenende_SeiserAlm_2014_03Da kann ein falscher Tritt schon den Abflug bedeuten. Mich hat es zum Glück nicht erwischt und auch alle anderen Mitstreiter blieben unversehrt. Der Samstagnachmittag war reserviert für schnelle Läufe auf der Stadionbahn von St. Christina. Darauf hatte ich gar keine Lust und lief mit Franzi und Brigitte von St. Christina nach Saltria. Zu unserem Erstaunen war der Florianslift in Betrieb und da ließen sich die Damen nicht bitten. Laufwochenende_SeiserAlm_2014_08Mich dagegen baten sie zum Hochlaufen auf der Skipiste 7a. 500 Höhenmeter klingen nicht dramatisch, aber an HochLAUFEN ist da relativ schnell nicht mal zu denken. Leider verfehlten wir uns oben, da der Lift bis zur Williamshütte und nicht zur Zallinger Alm führt, wo ich wartete. Auf dem Rückweg konnte ich die beiden wieder “einfangen” und so trabten wir gemütlich zum Hotel zurück. Der Sonntag war für einen Ausflug auf die Südseite der Seiser Alm vorbehalten. Laufwochenende_SeiserAlm_2014_06Von St. Ulrich aus nahmen wir die Raschötz Zahnradbahn zur Seceda Bergstation, liefen den Weg zum Gipfelkreuz hoch, um dann eine wunderschöne Halbrunde auf dem Hochplateau zu ziehen. Der Ausblick auf die Hausberge des Grödnertals ist spektakulär und erfordert zahlreiche Fotostopps. Am Eingang zum Annatal befindet sich eine Kneipp-Anlage, in der wir unsere vom Runterlaufen geschundenen Füße erstmal runterkühlen konnten. Laufwochenende_SeiserAlm_2014_05Der abschließende Pfingstmontag bot nochmal Gelegenheit für einen längeren Lauf. Ich entschied mich trotz einiger Warnungen für den Weg zur Langkofelhütte, die auf 2.256 Metern liegt. Damit waren vom Monte Pana aus ca. 650 Höhenmeter zu überwinden. Der Weg ist am Anfang noch recht flach und gut zu laufen. Nach gut drei Kilometern wird es aber steil und geröllig. Am Wegesrand wird der Schnee immer mehr. Laufwochenende_SeiserAlm_2014_16Im Winter hat es dermaßen viel geschneit, dass die Hütte statt wie geplant Ende Mai erst am kommenden Wochenende öffnen wird. Warum, war nicht schwer zu erkennen: Schnee bedeckte die abschließenden 50 Höhenmeter zur Hütte. Also kroch ich auf allen Vieren da hoch. Oben entschädigt das Panorama für die Strapazen. Ich entschied mich für den Wanderweg rüber zum Plattkofel und dann zur Zallinger Hütte, wo ich vielleicht die anderen Läuferinnen und Läufer treffen würde.Laufwochenende_SeiserAlm_2014_15 Da das Runtergehen im Schnee völlig aussichtslos war, rutschte ich einfach auf dem Hosenboden die Strecke zum Wanderweg 527. Wintersport im Sommer! Spaß hat es gemacht. Immer wieder lag Schnee auf dem Weg. Gute 6 Kilometer waren nun im Klettermodus zu überwinden. Ich traf einige Wanderer, die mich verwundert anschauten. Am Piz da Uridl ging es doch noch einmal 200 Meter hoch und über einen kleinen Umweg gelangte ich auf den Weg runter zur Williamshütte. Die Füße waren sowieso nass und ich freute mich auf ein Skiwasser. Die Laufgruppe traf ich auf der Zallingerhütte und lief zusammen mit einem Teil wieder runter zum Monte Pana. Eine wunderbare Runde!

Laufwochenende_SeiserAlm_2014_17Am Ende des Montags musste mein Lieblingstrailschuh wirklich dran glauben. Nach mehr als 1.200 Kilometern waren die PureGrit 2 (Testbericht hier) einfach ruiniert. Mehrere Löcher hatten sich schon gebildet. Der Schuh hat mich auf dem Transgrancanaria begleitet und allein deshalb verbinde ich mit dem PureGrit nur gute Erinnerungen. Nun warte ich auf den Nachfolger, den Brooks für Juni angekündigt hat. Der erlebt dann sicher das Pfingstwochenende auf der Seiser Alm im nächsten Jahr.