IMG_1047Für die Lesung des aktuellen Buchs von Matthias Politycki im Literaturhaus fand sich Martin Grüning extra in München ein. Der Autor las ein paar Kapitel aus seinem Buch und der Chefredakteur stellte philosophische Fragen. Das Buch hatte ich schon vor der Lesung gekauft. Und es hat sich gelohnt.

Gleich im “Starterbereich” erläutert Politycki, dass er das Buch nicht für all jene geschrieben hat, “die bei einem Rennen in der ersten Welle starten”. Sondern für alle diejenigen, die verstehen wollen, was Läufer antreibt und was hinter dem Laufzauber steckt. Jedem Kilometer widmet der Autor ein Kapitel und nimmt den Leser mit auf die Reise von Start zum Ziel des Marathons. Eine sehr unterhaltsame Reise, die immer wieder schmunzeln lässt. Denn egal, auf welchem Level man läuft: die Herausforderungen sind für alle gleich. polytickiIch habe mich in den Schilderungen oft wiedergefunden. In zahlreichen Fußnoten werden typische Begriffe des Läuferjargons erläutert, damit auch bekennende Nichtläufer ohne Probleme folgen können. Herrlich, wie Politycki über die tatsächliche Streckenlänge des Marathons, die legendäre blaue Linie und die lieben Mitläufer erzählt. Immer wieder flechtet er die Meinungen seiner Lauffreunde Marion, Seb, Onkel, Jörg, Majorna und natürlich seines Trainers JP ein. Letzterer wird mit dem Buch wohl in Hamburg zur Legende. Auch dem Runners High wird ein sehr schönes Kapitel namens “Der Andere Zustand” gewidmet. Steckt hier die Antwort auf die große Frage, warum wir laufen?

Es wird nie langweilig, weil einfach alle Läuferthemen beleuchtet werden. Nicht immer furchtbar ernsthaft. Sogar an die Unterscheidung von Joggern und Läufern wagt sich Politycki. Der “Zielbereich” liefert ein versöhnliches Fazit, das mir -wie das gesamte Buch- sehr gut gefallen hat.