In diesen Tagen wird viel über die Gefahren des Laufens bei extrem niedrigen Temperaturen philosophiert. Beim Blick auf das Thermometer kann man schonmal einen gehörigen Schreck bekommen – selbst am Tag kommt keine einstellige Zahl mehr an Minusgraden zusammen. Manche ziehen das Laufband oder die Rolle der Frischluft vor, andere reduzieren ihre Einheiten oder lassen das Tempotraining sein. Da Henrik erst heute aus dem Lanzarote-Laufcamp zurückkommt, wird ihm der Temperaturunterschied sicher erstmal zu schaffen machen. Aber für uns sind diese Faktoren allesamt kein Grund, nicht raus zu gehen. Bei mir gesellt sich noch ein weiteres K.O.-Kriterium hinzu: diese Woche war Startschuss meiner intensiven Marathonvorbereitung. Da kann ich ja schlecht sagen, dass es zu kalt draußen ist. Dank der Schneedecke ist die Ausrutschgefahr aktuell noch nicht sehr hoch. Der Marathon-Kurs stimmt jedenfalls. Ich fühle mich aktuell sehr gut und werde die Woche morgen mit 85km abschließen – ein Umfang, der für mich neu ist und an den ich mich erstmal gewöhnen muss. Heute früh bot sich die Gelegenheit für eine längere Runde mit Marcus aus Leipzig. Es war sein erster Lauf seit dem 50er letztes Wochenende in Rodgau (den er in überragenden 03:39 gerannt ist). Das sind Dimensionen, von denen ich aktuell nur träumen kann. Im Mai will er auf dem Rennsteig über die 73km-Ultradistanz unter die Top Ten kommen (das habe ich so rausgehört :-)). Für das Ziel wünschen wir dir natürlich viel Erfolg Marcus! Das Wetter war jedenfalls ein absoluter Traum heute morgen, purer Sonnenschein und die -18° konnte man dabei schonmal kurz vergessen. Die Gesichtszüge frieren leider mit zunehmender Dauer ein, sodass eine gepflegte Unterhaltung zu einer größeren Herausforderung wird. Was soll’s – wir Läufer sind ja auch irgendwo Genießer, da kann man auch mal die Klappe halten. Hauptsache der Kurs stimmt.