Der Timekiller hat in seinem Beitrag über den PSV Stadion-Cross vom letzten Jahr ausreichend Respekt geschürt. Das mit dem Ziellinien-Alzheimer kann ich durchaus nachvollziehen. Nach den 8 Runden über das Vereinsgelände des Postsportvereins München war die Schinderei schon wieder fast verdrängt. Allein der Zielschluss von 55 Minuten für den Hauptlauf über 9,8 Km diente ganz klar der Abschreckung von Genussläufern, eine klare Ansage des Veranstalters, dass man hier doch lieber unter sich bleiben möchte. Platz 17 von 20 Startern, vom Sieger doppelt überrundet(!), Schneeketten auf Runde 1 gleich verloren und dann ab ins Rutschfestival – das war eine neue Erfahrung für mich. Irgendwie hat es dann doch Spaß gemacht, ein wenig mitzumischen beim Winter-Heimrennen der LG Stadtwerke München. Natürlich startete ich viel zu schnell, die Positionen waren schnell verteilt. Nach 200 Metern änderte sich an meiner Position nichts mehr. Ich merkte erst, dass ich meine Tchibo-Schneeketten längst verloren hatte, als ich den “Schinder” zum ersten Mal hochkletterte, hier war schon nicht viel Grip. Ich konnte nicht mehr wirklich Druck machen, aber das allein auf die Besohlung zu schieben, wäre nicht ganz korrekt. Die Beine waren “bleihaltig” von den 70 Km Training unter der Woche. So fand ich mich schnell mit der Situation ab, staunte aber trotzdem, als schon in Runde 3 die Topläufer förmlich vorbeiflogen. Auf ihren Spikes sah das richtig gut aus. Irgendwann hatte ich meinen Mund wieder geschlossen und kämpfte mich die Runden durch. Auf Höhe des Ziels sagte der Chef vom Dienst immer brav an, wieviel Runden dieser Quälerei denn noch zu laufen seien. Auf der vorletzten Runde konnte ich etwas aufschließen auf meinen Vordermann, vielleicht war doch noch ein Überholmanöver drin? Er sah mich leider heranschleichen (oder hörte mich japsen?) und zog am “Schinder” locker davon. Und auch die 8. Runde war schneller vorbei als gedacht – oder ist das jetzt schon das Alzheimer und sie kam mir eigentlich doppelt so lang vor? Inzwischen lief schon die Siegerehrung, auch nicht gerade eine Motivation für den Zielsprint. 45:39 min und ein “unter ferner liefen” in der Ergebnisliste ist sicher kein rühmliches Ergebnis. Also stufen wir den Stadion-Crosslauf als gelungene Trainingseinheit ein. Und eigentlich war ich ja nur da, um unserem Gewinner des Weihnachtsgewinnspiels Florian seinen Preis zu überreichen.
Nochmal ganz herzlichen Glückwunsch an Florian und viel Spaß mit der Polar RC3! Ich hoffe, sie tröstet dich über die rote Laterne heute hinweg. Er hat sie gleich mal unter Wettkampfbedingungen getestet.
Die Brooks pure Grit angehabt? Auf die Idee wäre ich aber nicht gekommen. Naja und bei dem Feld hätten wir alle schlecht ausgesehen… Gutes Training in jedem fall.
Hallo Henrik,
hast Du die Uhr schon ausprobiert? Ich finde sie super, wobei es auch ein paar Kritikpunkte vieler Nutzer gibt.
Würde mich interessieren, welche Erfahrungen Du mit der Uhr gemacht hast.
Schöne Grüße aus Hamburg!
Keno
Hallo Keno,
ich habe deinen Kommentar in den Artikel verschoben. Leider habe ich die Uhr selbst nicht testen können. Über abgebrochene Knöpfe ist ja einiges zu lesen. Vielleicht bekomme ich noch Gelegenheit in diesem Jahr, ansonsten bleibe ich beim Forerunner.
Sportliche Grüße – HENRIK
Hallo Henrik,
da haste mich ja in was reingezogen! Also eins ist ganz klar, für Spassläufer ist dieser Cross nix. Ich wusste von Anfang an, dass mein ernstzunehmenster Gegener der Zielschluss von 55 Minuten ist. Aber dass da echt sonst GAR keiner dabei ist, der das quasi “einfach mal probiert”, war schon bischen schade.
Aber deswegen nur auf der Halbdistanz antreten? Niemals! Lieber letzter auf der Langstrecke als quasi gekniffen haben 😉
Objektiv bin ich mit meiner Zeit zufrieden – klar unter 55, mehr war nicht zu erwarten. Und ausserdem war ich ja auch vor allem zur feierlichen Uhrübergabe da – dafür hat sich die Quälerei allemal gelohnt!
@Keno: ich werde wohl einen Testbericht in der Technikecke von balla-balla.org verfassen, mein erster Eindruck bisher: echte Garminfans werden sich an die Polar nicht gewöhnen, sie ist mehr was für jemanden, der einfach laufen will ohne viel einzustellen. Schön flach ist sie im Vergleich schon, aber die konfigurierbaren Datenseiten fehlen dem Forerunner-verwöhnten Technikfreak. Ich mag sie trotzem, da sie ein kaum beworbenes aber doch relevantes Feature hat: mit dem H2 (nicht dem im Kombipack enthaltenen H3!) Pulsgut und Footpod kann man sie mit den Cardiofeatures von Laufbändern verwenden – das geht mit Garmin nicht (ja, es soll Laufbänder mit ANT geben, aber ich bin noch keinem begegnet). Ich werde sie daher am Laufband und im Training nutzen, im Wettbewerb, wo ich an meine optimierten Runden und Paceanzeigen gewöhnt bin, doch eher weiterhin den Forerunner…
LG,
Florian
Sauber durchgezogen, Florian. Ich finde, “Schinder” und “Streif” muss man mal bezwungen haben, um mitreden zu können. Lass es weiter crossen!