Zu zweit läuft's besser.

Höhen und Tiefen

Höhen und Tiefen
15. September 2013 Henrik

Livigno Laufcamp – 082Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Und zum dritten Mal ging es Anfang September hoch hinaus: auf 1.816 Meter. So hoch liegt der Wintersportort Livigno in den italienischen Alpen. Damit ist das Alpendorf eine der am höchsten gelegenen dauerhaft bewohnten Gemeinden Europas. In den Sommermonaten lässt es sich herrlich mountainbiken und laufen verbunden mit einem Höhentrainingseffekt. Bereits zum 3. Mal nahm ich am beliebten RUNNING Company Laufcamp in Livigno teil. Als letzter Schliff der Vorbereitung für den Berlin Marathon hat das Training in Livigno 2011 und 2012 bereits sehr gut funktioniert, warum also beim dritten Versuch von der bewährten Vorgehensweise abweichen?

Livigno Laufcamp – 056Zwei Wochen Vorbereitung sind mir im August durch die Finger geglitten, als ich wegen diffuser muskulärer Probleme aussetzen musste. Aufholen kann man diese Trainingszeit nicht. Aber mit dem Laufcamp schlage ich mehrere Fliegen mit einer Klappe: man fokussiert 100%-ig auf das Training und das Trainingsziel. Mit zwei Trainings am Tag bleibt gar nichts anderes übrig. Die Intensität ist viel höher als die allein zu Hause neben dem Arbeitsleben zu schaffende. Dazu kommt der zumindest psychologisch attraktive Effekt des Höhentrainings. Ganz zu schweigen von netten Trainingspartnern und mentaler Totalverdrängung des Arbeitsalltags.

Livigno Laufcamp – 147Leider liefen die 10 Tage nicht ganz so, wie ich mir das läuferisch vorgestellt hatte. Die wichtigste Nachricht: ich konnte schmerzfrei laufen. Jedoch fiel mir die Akklimatisierung an die Höhenluft diesmal viel schwerer – damit einher gingen Schlafstörungen und richtig schwere Beine. Nach drei Tagen war ich dermaßen platt, dass Cheftrainerin Bianca zwei komplette Ruhetage verordnete. Ich protestierte erst gar nicht. Im Nachhinein betrachtet hat diese Entscheidung wohl das Laufcamp gerettet. Im Tempotraining am Dienstag konnte ich zumindest gefühlt zur Pace vom letzten Jahr zurückkehren. Auch die Dauerläufe fielen nicht mehr ganz so schwer. Im abschließenden langen Lauf konnte ich zwar keine einzige (geplante) Tempoverschärfung mitgehen und musste mich streckenweise regelrecht durchbeissen, aber das Tempo war im Schnitt 20 Sekunden schneller als im letzten Jahr und damit im avisierten Rahmen. Das machte wieder richtig Mut, zumal mich eine laufende Nase über die letzten Tage begleitete.

Livigno Laufcamp – 124Was das jetzt alles für den 29.09.2013 heisst? Der Optimismus ist zurück. Marek hat ja schon beschrieben, dass es wohl auf ein wenig Überraschungsei hinauslaufen wird. In den verbleibenden zwei Wochen passiert in Sachen Grundlagenausdauer nichts Wesentliches mehr. Locker laufen, moderate Tempoeinheiten, Schwimmen und Radeln – so wird der Mix aussehen. Den Rest besorgt die langsam aufkommende Aufregung und der Rückblick auf ein wieder mal großartiges Livigno Laufcamp. Das wird wieder entscheidend dazu beigetragen haben, dass auch für den Berlin Marathon aller guten Dinge drei sind.

5 Kommentare

  1. LocalZeroLars 11 Jahren vor

    Marathonvorbereitungen laufen doch nur selten wirklich problem- und fehlerfrei, dazu ist der Zeitraum viel zu lang. Letztendlich zählt, dass Du optimistisch wieder nach Hause kommst. Und nebenbei ein paar tolle Tage in den Bergen gehabt hast. Das zählt im Nachhinein wahrscheinlich noch viel mehr 😉

    Bis die Tage mal wieder!
    Lars

    • Autor
      Henrik 11 Jahren vor

      Bis bald Lars, freue mich schon auf den ersten Lauf mit dir nach “Berlin”.

  2. Andreas 11 Jahren vor

    Hört sich toll an, so ein Laufcamp. Aber wenn die Trainerin schon 2 volle Tage Pause verordnet, dann hattest du sie offensichtlich nötig. Gute Regeneration und erfolgreiches „tapern“ bis zum Marathon. Ich werde übrigens bei km 25 als Helfer am Getränkestand stehen und euch das Wasser reichen 😉

    • Marek 11 Jahren vor

      Na ob wir bis dahin kommen Andreas? Und dann bitte die kleinen Flaschen mit dem hochdosierten ******* bereithalten. Wir werden Sie brauchen!

      • Andreas 11 Jahren vor

        Ich fürchte eher, ihr seid durchgerauscht, bevor ich überhaupt Wa…….sser sagen kann 😉 Mal sehen, ob ich überhaupt Becher oder Flaschen halten kann, während ich euch und anderen Freunden die Daumen drücke 😉

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