Der April ist traditionell der Monat, wo wir uns mitten ins Wettkampfgeschehen stürzen. Und dieses Wochenende hatte es in sich. Aber alles der Reihe nach. Gestern gab es im Berliner Olympiapark die Deutschlandpremiere des Urbanian Run. Die neugeschaffene Hindernislaufserie richtet sich ähnlich dem Hamburger Urbanathlon an die urbane Fangemeinde und verspricht nicht weniger als ein “Großstadtabenteuer”. Wir haben Britta in die Spur geschickt, um das Ganze zu testen. Clever wie sie ist, hat sie sich vorher noch eine Partnerin gesucht, um das Abenteuer nicht allein bewältigen zu müssen. Mit Steffi zusammen ging es dann bei strahlendem Sonnenschein über die knappen 10km, auf denen 15 Hindernisse zu bezwingen waren. Wer hier die große Herausforderung sucht, ist allerdings falsch: ein insgesamt überraschend leichter Schwierigkeitsgrad ließ keinen Zweifel an einem DNF aufkommen. Aber 10km wollen auch erstmal gelaufen sein. Und wo kann man schonmal ohne Bedenken über 20 Autos hüpfen? Sichtlich Spaß hatten alle Teilnehmer, die “TK-Steilkurve” hatte es dabei am meisten in sich – hier war etwas Hilfestellung für Britta und Steffi notwendig. Und so erreichten beide nach knapp über einer Stunde das Ziel, ohne sich 100% verausgabt zu haben. Die schnellsten waren schon unter 40min durch. Eine insgesamt top organisierte Veranstaltung, bei der sogar Drohnenkameras zum Einsatz kamen, um doch jedes noch so kleine Detail zu filmen. Die Kulisse des Olympiaparks bietet ein klasse Panorama für dieses Event. Nicht unterschlagen wollen wir den tollen 6. Platz von Olli von den Flitzpiepen.
Streich Nummer zwei fand dann am Samstag Abend auf dem noch nicht ganz fertigen neuen Berliner Flughafen statt: der “Airport Night Run” öffnete für knapp 4000 Läufer seine Pforten. Ich hatte mir die 10km-Distanz als allerersten Leistungstest für dieses Jahr vorgenommen. Hier fiel der Startschuss um 20Uhr als die HM-Läufer schon eine Stunde unterwegs waren. Mit Training war dieses Jahr nicht wirklich viel. Seit knapp 4 Wochen stehe ich wieder einigermaßen im Soll, so dass ich mir als Zielzeit um die 40min vorgestellt habe. Im Startblock 1 war es so leer, dass ich vorher noch mit Oliver Spohn vom SCC über die Verletzungsmisere plauschen konnte. Daher kam ich auch ziemlich frei ans Laufen, nach 300m bogen wir zu den noch laufenden HM-Läufern auf die Landebahn. Taktik? Hatte ich keine. Ich lief einfach erstmal mit, ohne groß auf das Tempo zu achten. Vor mir fand sich eine Gruppe, an der ich solange wie möglich dranbleiben wollte. Klappte richtig gut, bis 2km später alles zerfiel. Von da an war ich auf mich allein gestellt. Ich überholte einen FiveFingers-Läufer, der mit den Schlappen verdammt fix unterwegs war. Wir sprachen noch nach dem Rennen miteinander und er hat sich geärgert, dass er die ersten 5km zu schnell angelaufen ist. Die zweite Hälfte versuchte ich irgendwie das Tempo zu halten, nur der vorletzte Kilometer bot einigen Gegenwind, der aber nicht vergleichbar mit dem der Vorjahre war. Am Ende konnte ich sogar noch einen kleinen Spurt ansetzen und stoppte die Uhr bei knapp über 38min. Hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Gestern blickte ich danach noch optimistisch auf den HM in zwei Wochen im Spreewald – heute hat sich Ernüchterung breitgemacht, weil diesmal der rechte Vorderfuß rumzickt. Vielleicht muss sich der Fuß noch an die Minimalschuhe im Wettkampftempo gewöhnen. Mal schauen, wann ich wieder trainieren kann…
Da Britta für das Wochenende noch nicht völlig ausgelastet war, entschied sie sich für eine spontane Teilnahme beim 18. Köpenicker Altstadtlauf. Eine sehr schöne Strecke mit durchaus anspruchsvollen Passagen. Der erste Kilometer geht schön bergauf, bevor man sich dann herrlich die Müggelberge herunterstürzen kann. Zusammen mit Ilka ging es die ersten 4 Kilometer zusammen, dann konnte sich Britta etwas absetzen und lief in dem großen Teilnehmerfeld eine überzeugende Zeit von knapp unter 54min. Damit liegt sie klar auf Kurs für das große Ziel in diesem Jahr: die 10km im Rahmen der BIG25 am 4.Mai mit Ziel Berliner Olympiastadion. Der große Traum von den 50min auf der blauen Bahn ist absolut realistisch. Der Zieleinlauf in der Köpenicker Altstadt ist auch jedesmal ein Erlebnis, auch wenn die Kommentatoren vom veranstaltenden TiB keinen wirklichen Durchblick hatten. Der Sieger und die Siegerin wurden mal eben übersehen, kann eigentlich nicht passieren, aber auch sonst eine äußerst schwache Moderation. Die Kulisse machte das aber wieder wett und Britta war mit ihrer Leistung nach dem anspruchsvollen Lauf gestern durchaus zufrieden.
Auch Henrik war heute unterwegs – in Rotterdam sollten es 42 Kilometer werden. Aber dazu gibt es diese Woche noch ein separaten Bericht!
15 Kommentare
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Schöner Bericht. Danke dafür 🙂
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Immer wieder gern! Danke fürs Lesen Marco!
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Die Britta wird ja immer fitter 😉 danke für die Erwähnung und die Bilder. War trotz der kaum erwähnenswerten Hindernisse ein knackiger Lauf. Top Zeit beim AirportRun Marek!
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Autor
Klar, wenn man mit so einem Affenzahn wie du da durchfegst, dann wirds knackig. Vielleicht ja sogar mit Aussicht auf den Gesamtsieg? Wäre doch was!
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Ihr braucht einen neuen Namen, z.B. “Britta with Twins” 😉
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Autor
Für Vorschläge sind wir immer zu haben Gerald 🙂
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Schöner Start in die Laufsaison für euch drei, und ich habe das Gefühl, da geht noch mehr (und hoffentlich bald komplett verletzungsfrei)!
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Autor
Dein Optimismus in Ehren Andreas, aber irgendwie glaub ich da nicht mehr so recht dran. Geduld, Geduld – ich kann es nicht mehr hören 🙂 Ja, da geht noch mehr!
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Der Urbanian Run scheint ja mehr ein Einsteiger-Hindernislauf zu sein. Umso besser! Hauptsache, es hat Spaß gemacht. Und dann gleich noch den Köpenicker Altstadtlauf nachgelegt. So langsam überholen uns die Frauen, oder?
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Ja, bald kommen wir nicht mehr hinterher. Aber Fotos machen ist auch schön.
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Glückwunsch zum doch durchaus erfolgreichen 10er auf dem Flughafen! Wünsche Dir, dass der Fuss nicht zu sehr rumzickt und die Laufsaison endlich richtig losgehen kann!
So ein Urbanian Run/Airportrun Wochenende wär durchaus auch was für mich gewesen, aber ich hatte die deutsche Spartanpremiere in München auf dem Plan. Wenn man sowas schon vor der Haustür hat… Danke für den Bericht. Vom Wetter her hatteste auf dem Airport jedenfalls mehr Glück als ich letztes Jahr, wo es Sturmregen für die zweite Hälfte gab. Da hätte ich da kein Flugzeug landen wollen. Aber das ist ja wohl eh nie geplant 🙂
LG,
Chief Balla-
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Stimmt, für Flugzeuge viel zu schade die neue Landebahn 🙂 Bedingungen waren wirklich gut, mit der Zeit war ich ja auch sehr zufrieden. Wir sehen uns beim Big25, Spartaner!
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Glückwunsch zu den abwechslungsreichen Läufen. Wirklich ein schöner Artikel, den ich nur weiterempfehlen kann. Und immerhin wird der Flughafen hier in Berlin für irgendetwas benutzt, bis Flieger abheben dauert es vermutlich ja noch länger.