Nun, da die letzten Tage dieses Jahres anbrechen, schauen wir (nur kurz!) ein wenig zurück auf das, was war und (noch kürzer!) auf das, was da kommen mag. 2016 war in jeder Hinsicht ein bemerkenswertes Jahr. Für uns wird es in vielerlei Hinsicht in Erinnerung bleiben wie kein anderes. Aus sportlicher Sicht konnte es einfach nicht besser laufen. Zwei Ereignisse haben alles andere in den Schatten gestellt und werden noch lange präsent sein.
55 Jahre nach dem Mauerbau sind wir am 13. August als Zweierstaffel den Berliner Mauerweg gelaufen. Selten gibt es Wettkämpfe, bei denen alles wie geplant funktioniert. An diesem Tag hatten wir das große Glück und konnten zusammen als erstes Team nach 16h Laufzeit im Cantianstadion einlaufen. Die finale Stadionrunde auf der beleuchteten Bahn mit dem grandiosen Empfang im Ziel ist einer der Momente, die dieses Jahr so geprägt haben. Dieser Sieg hat uns gezeigt, dass so vieles möglich ist, wenn man nur gewissenhaft und disziplinert an einem Ziel arbeitet. Geschenkt bekommt man nichts und doch hatten wir an diesem Tag auch dank der großartigen Unterstützung vieler das nötige Quentchen Glück, so dass es am Ende diesen versöhnlichen Ausgang nahm.
Mit dieser ungeheuren Motivation im Rücken haben wir uns trotz eines familiären Schicksalsschlags im September einen großen Traum erfüllen können: zusammen sind wir beim GoreTex Transalpine Run über die Alpen gelaufen. Die Ungewissheit vorher war groß, besonders auf meiner Seite. Doch diese 7 Tage, bei denen man gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen geht, schweißen zusammen. Atemberaubende Landschaften, körperliche Grenzerfahrungen, Stürze, Runners Highs – alles war dabei. Vor allem unser gemeinsamer Glaube, dass wir trotz aller Unwegbarkeiten durch das Ziel in Brixen laufen werden. Direkt nach dem Finish fällt es schwer, das Ganze überhaupt einzuordnen in den Kosmos der auf einen einstürzenden Gefühle. So richtig realisieren konnte ich unsere Leistung erst einige Tage später, als der ganze Druck plötzlich weg war und der Alltag einen wieder eingeholt hatte. Der TAR 2016 – ein Ereignis, von dem wir noch lange zehren werden. Eine wunderschöne Geschichte, die das Laufen in unser beiden Leben geschrieben hat.
Zu beiden Events haben mich Katrin und Daniel im Podcast von bevegt.de ausgefragt. Hört einfach für die eine oder andere Anekdote rein!
So ist nur allzu verständlich, dass es nach dem steilen Aufstieg zum Gipfel wieder bergab geht. Wir hatten beide im Anschluß mit Verletzungen zu kämpfen, Henrik aufgrund eines Sturzes am Königssee, ich aufgrund muskulärer Probleme, die nur langsam verschwinden wollen. Nach diesem fantastischen Laufjahr ist das aber leicht verschmerzbar. Wir kämpfen uns gerade langsam wieder heran.
Und 2017? Wird in jeder Hinsicht ein Übergangsjahr. Henrik wird im Februar zum fünften Mal den Transgrancaria unter die Füße nehmen, um mit diesem Rennen dann endgültig Frieden zu schließen. Wir beide haben private “Projekte” in der Pipeline, die alle Aufmerksamkeit und Anstrengung erfordern, so dass das Laufen eine ungewohnt niedrige Priorität bekommen wird. Das erscheint im ersten Moment ungewohnt, aber es ist aus unserer Sicht der richtige Weg. Immer 100% Vollgas zu geben ist auf Dauer nicht gut für Körper und Geist. Sicher werden wir nicht aufhören zu laufen. Am Wettkampfgeschehen werde ich mich aber nur selten und dann unambitioniert beteiligen. Wir hoffen natürlich trotzdem, dass Ihr gelegentlich bei uns vorbeischaut und uns mit Euren Geschichten rund ums Laufen versorgt. Rutscht gut rein ins neue Jahr!
Ein letztes Anliegen haben wir noch: jeder Spender für unsere Charity-Aktion kommt in den Lostopf für ein edles Laufshirt und einen coolen Hoodie von Animal Equality. Helft uns, Tierleid zu bekämpfen und tut etwas Gutes in diesem Jahr. Wir danken Euch von ganzem Herzen!
What a year… das wird einmalig bleiben. 2018 nehmen wir dann wieder gemeinsam Anlauf. Und ja, vieles ist möglich mit der richtigen Einstellung. Auf dem Mauerweg lief ja nun so ziemlich wenig wie geplant. Aber umso schöner, wenn es am Ende so ausgeht. Ich freue mich auf 2017 und 2018!
Der Mauerweg war unser einziger Wettkampf, wo eine Taktik zu 100% aufging. Die kleinen Unwegbarkeiten (war da was mit dem Chip?) sind wir einfach weggelaufen. 2018 – man wird mit uns rechnen 🙂
Das waren wirklich sehr große Momente, zu denen ihr uns Leser auch mitgenommen habt. Sehr schön fand ich auch, dass ihr uns fast live vom GoreTex Transalpine Run auf dem Laufenden gehalten habt. Alles Gute für das nächste Jahr und eine schöne Zeit mit euren privaten Projekten. Lasst es euch gut gehen und genießt die vielleicht etwas ruhigere Laufzeit.
Danke Nadin. Schön, dass du uns so oft begleitest hast! Für den kleinen Triathlon finde ich sicher trotzdem Zeit (diesmal dann mit Rennrad und hoffentlich Kraultechnik!). Guten Rutsch in 2017 und viel Erfolg und Spaß du Multi-Sportlerin!
Liebe Laufkollegen im Geiste,
“nach FEST kommt LOSE”, sagt der Volksmund. – Nach “Aufstieg” kommt “Abstieg” – wie wahr. Man kann ihn einkalkulieren, riskieren – oder die Finger von lassen und kleinere Brötchen backen. Aber welcher engagierte Läufer tut das schon? Es müssen einfach die ganz großen Dinger sein – bis zum bitteren Ende. Und darüber hinaus… Denn wir wissen: “Es ist erst zu Ende, wenn es zu Ende ist!”
😀
Mein Jahr 2016 war ebenso besonders, auch wenn sich alles auf “konventionelle” Marathonläufe im Lande beschränkte. Für meine Verhältnisse war es ein sensationelles, einzigartiges Jahr, das in mancher Hinsicht eine Brücke in eine Vergangenheit schlug, die ich irgendwie schon etwas verdrängt hatte.
Zitat: “Immer 100% Vollgas zu geben ist auf Dauer nicht gut für Körper und Geist.”
– Da kann ich zustimmen, denn diese Erfahrung machte ich vor über 20 Jahren. Und ich erholte mich von den Folgen nie mehr ganz. Aber was will ich traurig sein? Gestern noch war das Ende aller Tage und heute lächelt mir das Glück des Unbeugsamen zu, während ich meine 42(+) km hinter mir lasse.
Zitat: “Sicher werden wir nicht aufhören zu laufen.”
– Genau. Mit Sicherheit. Ich weiss das. 😉
Es warten noch viele Abenteuer. Was wären wir ohne die?
Alles Gute für 2017!
Frank
Danke Frank! Ja, es müssen die ganz großen Dinger sein. Vielleicht war der TAR ja auch eine Nummer zu groß für uns, wer weiß. Trotzdem würden wir es immer wieder machen. “Konventionelle” Marathonläufe klingt etwas herabwürdigend. Ich finde, dass Marathonlaufen nachwievor etwas Besonderes ist. Auch wenn mittlerweile “viele” dabei sind. Aber was heißt das schon? Wichtig ist doch, dass man den richtigen Weg für sich selbst findet. In diesem Sinne danke fürs Folgen und auch Dir alles Gute für 2017!
PS: Ich habe zumindest die Mauerweg-Laufvorbereitungen kurz verfolgt, denn meine “zweite Haus-Laufstrecke” für die Intervalle und schnellen 10-er bzw. 21-er ist das kleine Lauf”stadion” neben dem Cantianstadion, das auf der einen Seite direkt an die Cantianstraße grenzt.
Jungs cool euch kennengelernt zu haben und mit euch den Transalpinerun gerockt zu haben. Ich wünsche euch für 2017 alles Gute und das es geplant aufgeht. Auch ich möchte geplant nicht jeden Wettkampf mitnehmen, mal sehen, ob das klappt. Bis bald, Cindy
Danke Cindy! Der TAR wird uns allen wohl in bester Erinnerung bleiben. Zurecht! Wir laufen uns (über den Weg)!
Ihr zwei Lieben,
euch Beiden und euren Lieben wünsche ich alles Beste für die nichtläuferischen Projekte welche bei euch in 2017 anstehen… und natürlich auch weiterhin gute Beine 🙂
ich habe zwar nicht immer so fleißig kommentiert, aber eure Aktivitäten gerne und fleißig verfolgt. Habt ihr toll gemacht in 2016. Danke das ihr uns daran teilhaben lasst. Bis bald mal wieder hier und irgendwann mal wieder im echten Leben!
Danke Ruben! Auch Dir und deiner Family alles Gute für das neue Jahr und bis die Tage!