Das Wochenende der (erfolglosen) Hasen – Part 1

Samsung Run^5 Weekend – 29Das Wochenende stand wieder mal ganz im Zeichen von Wettkämpfen. Der Mai bleibt der Kampfmonat Nummer 1. Marek startete mit der ganzen Familie bei der schon traditionellen “Nacht im Grünauer Forst” im Berliner Umland und ich hielt mich beim Frankfurter Stadtlauf auf.

Samsung Run^5 Weekend – 02Recht kurzfristig hatte Samsung zum “Run^5 Weekend” im Rahmen des Frankfurter Stadtlaufs eingeladen, um bei der Gelegenheit die sportlichen Produkte zu testen. Für mich kam das Event eigentlich gar nicht so gelegen, da ich vorhatte, beim Sixtus-Lauf von Bayrischzell zum Schliersee mitzulaufen. Aber 10 Km Asphalt klangen moderater als der bergige Halbmarathon zum Schliersee. Und vielmehr motivierte mich, Nils Schumann zu treffen, Olympiasieger über 800 Meter im Jahr 2000 in Sydney und Pate der SportScheck Stadtlaufserie. So fand ich mich am Samstagnachmittag beim Empfang von Samsung in einem Frankfurter Hotel wieder, zu dem zum einen Läufer eingeladen wurden, die bei einem Gewinnspiel mitgemacht hatten, zum anderen vier Laufblogger. Neben mir als Vertreter für die Running Twins auch Nadin von EiswürfelimSchuh, Andreas vom Startblog-F sowie Henning, der für die Men’s Health über Laufen schreibt.

Samsung Run^5 Weekend – 01Nils Schumann hielt zunächst einen Impulsvortrag mit der Überschrift “Olympia steckt in jedem von uns”. Das hat richtig Spaß gemacht, ihm zuzuhören. Keine Slides mit viel Text, sondern kleine Geschichten aus seiner Karriere hielt er bereit. Vorausschickend zeigte er natürlich seinen unglaublichen Lauf von Sydney – Gänsehautfeeling und spontaner Applaus. Nachdem sich alle mit der Technik (u.a. das Samsung Galaxy S5 und die Samsung GearFit Sportuhr – dazu in einem separaten Artikel mehr) vertraut gemacht hatten, bat Nils die Truppe zum Warmup für Sonntag an den Main. Samsung Run^5 Weekend – 07Lauf-ABC und Koordination standen auf dem Programm. Und obwohl die Haare etwas weniger geworden sind, hat Nils nichts verlernt. Das Wetter deutete schon auf einen sehr warmen Sonntag hin – keine idealen Bedingungen für einen Stadtlauf. Zum Abendessen saßen wir in einem kleinen aber feinen Frankfurter Restaurant zusammen und spannen Läufergarn. Nils berichtete aus seinem Erfahrungsschatz, den er als Trainer in den letzten Jahren über sein eigenes Fitness- und Gesundheitsstudio in Erfurt gesammelt hat.

Samsung Run^5 Weekend – 16Das für 8:00 Uhr terminierte “Anschwitzen” am Sonntag habe ich nicht geschafft, ich schaute mir die Strecke später genau an. So ganz flach ist es nicht, zunächst auf der Zeil und Friedenstraße runter zum Main, dort auf einer Pendelstrecke wieder zurück zur SportScheck-Filiale. Das ganze dann zwei Mal. Punkt 13:00 Uhr, als die Mittagssonne stand. Wir waren mit Shirts von Samsung ausgestattet worden, so dass unser Team im orangen Einheitsbrei herausstach. Unser Jungspund-Triathlet Felix flitzte vorneweg, während die Bloggerfreunde sich wenige Reihen weiter hinten einsortierten. Die Sonne machte mir recht schnell zu schaffen, aber wie immer, die ersten 3.000 Meter fliegen noch easy-peasy vorbei. Schon der Rückweg hoch zur Zeil auf der ersten Runde war anstrengend. Ich konnte die anderen Samsung-Läufer durch die Pendelei immer gut erkennen und wir grüßten uns eifrig. Samsung Run^5 Weekend – 11Auch Nils begegnete mir mehrmals – er rollte das Feld von hinten auf! Der Wendepunkt war direkt vor der Ziellinie, knapp unter 20 Minuten zeigte dir Uhr. Den Zwischenzeiten nach GPS traute ich nicht. Eine richtig harte zweite Runde stand bevor. Auch wie immer, die Kilometer 6 und 7 entscheiden einen 10 Km-Lauf. Die waren halt zu langsam. Der Weg am Main bis zum Wendepunkt war gefühlt unendlich. Kurz danach hatte mich Nils mit großen Schritten eingeholt und teilte mir mit, dass er eine schlechte Nachricht hätte. Er laufe jetzt mit mir mit.

Samsung Run^5 Weekend – 20Leider war mir die Gruppe um Asics Frontrunnerin Tinka Uphoff bei Km 6 enteilt. Die zweite Runde war bisher zum Vergessen, nun versuchte ich mich wenigstens in Anwesenheit des Edel-Pacemakers zusammenzureißen. Es waren noch zwei schlimme Kilometer. Letzter Blick auf die Uhr beim Einbiegen von der Zeil auf die Zielgerade: 39:38. Und dann ging doch noch ein Zielsprint. Die Uhr hielt ich bei 40:05 min an. Nun ist es kein Beinbruch, aber jeder Läufer weiß, dass diese 5 Sekunden eben einen Unterschied machen. Trotzdem bin ich zufrieden, nach der intensiven Woche und dem dritten Wettkampf innerhalb von 7 Tagen war das nicht unbedingt zu erwarten. Samsung Run^5 Weekend – 17Ohne den Motivator auf den letzten Kilometern wäre ich noch deutlich langsamer gewesen. Nadin lief als vierte Frau in knapp 42 Minuten ins Ziel, auch ein klasse Ergebnis. Andreas nahm das Tempo angesichts der Wärme früh raus und finishte in 48 Minuten. Alle Samsung-Läufer hängten sich voll rein und liefen beachtliche Zeiten. Da war viel Teamspirit, obwohl sich das Team erst 24h vorher zusammengefunden hatte. Was will man mehr von einem spontanen Stadtlauf?

Von Berlin nach Frankfurt in unter 3h

Der Höhepunkt der zweiten Saisonhälfte liegt nun bereits mehr als eine Woche hinter uns. Die Rennanalyse ist durch, die Fotos sind ausgewertet und auch die Muskeln haben sich langsam wieder an die wenige aber notwendige “Belastung” im Alltag gewöhnt. Treppensteigen kann schon eine Herausforderung sein am Tag danach. Was für die einen Berlin ist, kann für die anderen aber Frankfurt oder gar New York heißen: wer bei diesen Herbstmarathons erfolgreich sein will, sollte gerade in der heißen Vorbereitungsphase stecken. Genau das trifft auf Team World Vision Läufer Heiko aus Berlin zu, der gemeinsam mit uns letzten Sonntag in Berlin durch das Ziel lief. Für ihn war Berlin aber nur ein lockerer Trainingslauf, bei dem er seine für Frankfurt geplante Pace antesten wollte. Und die ist ambitioniert: die 2 soll am Ende vorne stehen, ein Marathon unter 3h – eine Schallmauer für die etwas schnelleren unter den Läufern. Da ich ihm letzte Woche spontan angeboten hatte, ihn bei einem langen Lauf zu supporten, haben wir uns am Sonntag früh gemeinsam in Bewegung gesetzt. Ohne mir groß darüber den Kopf zu zerbrechen, ob ich denn die geplanten 35km mit 12km “Spurt” überhaupt schaffe, wetzten wir von der Köpenicker Altstadt in Richtung Langen See.

Meine frühere Hausstrecke bin ich bestimmt schon 5 Jahre nicht mehr gelaufen. Mit am Start hatte ich den Trinkrucksack, der seine erste Feuertaufe bravorös gemeistert hat. Ein halber Liter in der Trinkblase hätte auch gereicht, man lernt. Über Müggelheim knapsten wir dann Kilometer für Kilometer ab, bis wir den Start-/Zielbereich des Müggelsee-HM passierten. Nach dem Piepen bei km20 machte Heiko dann aber ernst: MRT 04:15/km für 12km sollten es werden. Fotostopps oder eine gepflegte Unterhaltung wichen nun dem angestrengten Keuchen zweier dem frühen Müggelsee-Wanderpublikum merkwürdig anmutender gehetzter Läufer. Während ich anfangs noch gut mitkam und schnell der Meinung war, ich könnte das Tempo wirklich durchhalten, war dann eingangs der Zivilisation hinter der Köpenicker Altstadt bei km28 für mich Endstation: nach einer Pause zeigte ich Heiko noch die Abzweigung in die Wuhlheide und dann trennten sich unsere Wege. Während ich abgekämpft gemächlich zur Tram trottete, zog Heiko noch 10km durch, um am Ende 38km auf dem Tacho zu haben. Und das nur eine Woche nach Berlin. Wer das packt, kann auch die Schallmauer in Frankfurt knacken!

Auf zum Firmenlauf!

In der Laufhistorie steht an 2. Stelle der Berliner Firmenlauf am 25.08.2006. 26:01 min habe ich über eine dunkle und verregnete Strecke durch den Tiergarten gebraucht und war danach sehr stolz auf das Ergebnis. Das war der Einstieg in ein regelmäßigeres Lauftraining. Marek war zu diesem Zeitpunkt nicht so richtig zu motivieren und belächelte mich damals noch. Eine andere Zahl klingt fast unglaublich. 68.586 Läuferinnen und Läufer waren am vergangenen Donnerstag bei der J.P. Morgan Corporate Challenge in Frankfurt am Start. Dieser “Firmenlauf” ist damit mal eben die größte Laufveranstaltung auf dem Erdball. Beim Berliner Firmenlauf am 01.06.2012 -also gute 6 Jahre nach meinem Initialzündungserfolgserlebnis- starteten mehr als 8.000 Teilnehmer. Mit dem B2RUN hat sich inzwischen eine ganze Firmenlaufserie etabliert. Allein beim Münchner Ableger waren im Jahr 2011 mehr als 30.000 Teilnehmer dabei und schoben sich auf der rund 6 Km langen Strecke durch den Olympiapark. Die Veranstaltung ist Monate vorher ausverkauft. Warum boomen Firmenläufe, während die großen Laufveranstaltungen tendenziell rückläufige Teilnehmerzahlen melden? Die Motivation für einen Firmenlauf liegt auf der Hand:

  • Die Teilnahme ist für den Mitarbeiter i.d.R. umsonst, da der Arbeitgeber die Startgebühren übernimmt
  • Ein Laufshirt gibt es im Startpaket meist mit dazu, schließlich möchte man nach außen corporate identity ausstrahlen
  • Das gemeinsame Starten fördert das Teaming – wenn man zusammen laufen kann, dann geht auch das Zusammenarbeiten, oder?
  • Die Ergebnisliste fördert gnadenlos zutage, wer der/die Schnellste und Langsamste in der Firma war, also im nächsten Jahr schneller?
  • Mit Arbeitskollegen ungezwungen Zeit außerhalb der Firma verbringen, welche bessere Gelegenheit gibt es dafür?
  • Die Streckenlänge ist mit 5-6 Kilometern relativ kurz, diese Distanz schafft jeder in einer würdigen Zeit
  • Ein erfolgreiches Finish war für so manchen Hobbyläufer der Einstieg in ein regelmäßiges Lauftraining

Eigentlich also ein Pflichtprogramm für jeden angestellten Läufer. Kann man doch die Kollegenschar über die kurze Strecke locker in die Tasche stecken. Trotzdem nehmen wir an Firmenlaufveranstaltungen nicht (mehr) teil. Das kommerzielle Interesse an Firmenläufen ist unbestreitbar gewachsen. Auf die Firmenanmelder ist Verlass und das Kleinklein bei der Anmeldung entfällt, wenn Konzerne mal eben eine vierstellige Zahl von Mitarbeitern anmelden. In Frankfurt werden inzwischen 22 EUR fällig, wohlgemerkt pro Teilnehmer. Die Läufe sind inzwischen dermaßen überfüllt, dass es eigentlich Firmenhindernislauf heißen müsste. In Frankfurt haben meine Teamkollegen und ich vor drei Jahren sagenhafte 45 Minuten gebraucht, um zur Startlinie vorzudringen. Auf eine Zeitnahme verzichtet man dort übrigens vollständig. Ja natürlich, es geht ja bei Firmenläufen erst in zweiter Linie um Sport. Im Vordergrund steht der Teamgeist, der Zusammenhalt, der Gesundheitsgedanke. Das ist auch völlig in Ordnung so. Aber damit ist das ganze für ambitioniertere Läufer nicht mehr interessant. Insofern haben wir eine gewisse Entwicklungskurve beschritten. Und so können sicher viele Läufer Geschichten erzählen, die mit “Es war einmal ein unsportlicher Mitarbeiter, der sich zur Teilnahme an einem Firmenlauf überreden ließ…” beginnen.

Wie haltet ihr es? Nehmt ihr regelmäßig und wenn ja, an welchen Firmenläufen teil und unterstützt euren Arbeitgeber? Welcher ist der schönste Firmenlauf Deutschlands?

GA ist kein Geldautomat

Frankfurt/MainNach dem schwachen Winter habe ich heute einen Lauf in Frankfurt eingeplant und durchgezogen. Frankfurt ist für mich mit vielen Erinnerungen an wunderbare Läufe verbunden, immerhin habe ich ein ganzes Jahr hier im Projekt als Businesskasper für die Bahn verbracht. Da wäre zum Beispiel der Wettkampf mit dem Tanker. Gleich am Anfang des Projekts hatte ich mich mal über die Laufgelegenheiten der Stadt ausgelassen – das sind nicht wenige. Man muss oft mal raus, um den Projektmüll zu verdrängen. So setzte ich mich heute am Nachmittag in München in den ICE und freute mich auf einen schönen Lauf zum Grundlagenausdauerpowern am Main. Hier kenne ich wirklich jedes Loch im Asphalt. Start an der A5 in Niederrad und runter zum Main. Das ganze hat soviel Spaß gemacht, dass ich etwas übermütig erst in Offenbach umdrehte und da waren schon 10,5 Km auf dem Tacho. Ich bremste mich immer wieder aus, um nicht zu sehr zu powern, die Erinnerung an den Katastrophenlauf an der Isar ist noch sehr lebendig. Aber es lief alles glatt, was jetzt nicht wörtlich zu nehmen ist. Perfekte Außentemperatur und menschenleere Strecke – passt sich scho, würde der Bayer sagen. Bei 1:55h checkte ich zum zweiten Mal im Hotel ein und genehmigte mir erstmal ein Liter Mineralwasser. Mir ist es gelungen, schön gleichmäßig zu laufen und nicht zu überdrehen. Das macht Mut für die weiteren langen Läufe zur Wiedergewinnung der Grundlagenausdauer. Für den fast traditionellen Laufjahresauftakt beim Berliner Halbmarathon habe ich vorgestern gemeldet. Höchste Zeit für die Vorbereitung. Nach dem heutigen Lauf heute bin ich etwas optimistischer. Als Bestandsaufnahme habe ich auch den Westparklauf in meiner Münchner Wahlheimat über 10 Km am 07.03.2010 eingeplant. Aufi!

Doppelpack in Frankfurt

JPMCC Frankfurt 17.06.2009Zwei Wettkämpfe an zwei Tagen – man wächst mit seinen Herausforderungen. Gestern die J.P. Morgan Corporate Challenge in der City -auch konventionell “Firmenlauf” genannt-, heute dann der Sonnenwendlauf in Bonames im Norden an der Nidda. Zur JPMCC muss ich nicht viel sagen außer: voll voll. Achja, es war voll. Wir starteten in Mindesbesetzung: magere 4 Läufer unseres kleinen Unternehmens waren dabei. Wir brauchten 39 Minuten (!) bis zur Startlinie und noch einmal 29:12min bis in’s Ziel. An “Laufen” war nicht wirklich zu denken. Ständig lebende Hindernisse des Typs “mein Chef hat mich überredet”. Mein Kollege Olli wollte mir immer weglaufen, ts ts ts. So lieferten wir uns ein Zick-Zack-Verfolgerduell durch den Pulk von Möchtegern-Läufern. Temperatur 26 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit, kein Lüftchen, magere Stimmung an der Strecke, also nochmal muss das nicht sein. Bilder gibt es hier. Ich freute mich vielmehr auf den heutigen Sonnenwendlauf an der Nidda. (mehr …)