JPMCC Frankfurt 17.06.2009Zwei Wettkämpfe an zwei Tagen – man wächst mit seinen Herausforderungen. Gestern die J.P. Morgan Corporate Challenge in der City -auch konventionell “Firmenlauf” genannt-, heute dann der Sonnenwendlauf in Bonames im Norden an der Nidda. Zur JPMCC muss ich nicht viel sagen außer: voll voll. Achja, es war voll. Wir starteten in Mindesbesetzung: magere 4 Läufer unseres kleinen Unternehmens waren dabei. Wir brauchten 39 Minuten (!) bis zur Startlinie und noch einmal 29:12min bis in’s Ziel. An “Laufen” war nicht wirklich zu denken. Ständig lebende Hindernisse des Typs “mein Chef hat mich überredet”. Mein Kollege Olli wollte mir immer weglaufen, ts ts ts. So lieferten wir uns ein Zick-Zack-Verfolgerduell durch den Pulk von Möchtegern-Läufern. Temperatur 26 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit, kein Lüftchen, magere Stimmung an der Strecke, also nochmal muss das nicht sein. Bilder gibt es hier. Ich freute mich vielmehr auf den heutigen Sonnenwendlauf an der Nidda.

Natürlich war die Zeit knapp, raus aus dem Büro, ab in’s Hotel, schnell was essen. Ich musste noch 5 Kilometer bis zum Alten Flugplatz laufen – auch das hat wohl später Zeit gekostet. Dort bot sich ein idyllisches Bild: vor dem Tower-Cafe wurden die Startnummern ausgegeben und die Läufer machten sich auf der Startbahn warm (der Flugplatz ist schon lange außer Betrieb). Es war heute noch wärmer als gestern und ich merkte zumindest noch leicht die 5,6 Km von gestern. Egal, ab nach vorn und schnell angehen. Was soll schon passieren – das, was immer passiert, wenn man zu schnell angeht!

Der Start dann mitten auf dem Acker, hier hat jemand ganz genau gemessen. Zwei Runden ging es an der Nidda lang und es wurden laaaaaaaaaaaaaaaange Runden. Schon nach 3 Km baute ich ab und nahm Tempo raus. Halbzeit auf der Startbahn. Jetzt auch noch Gegenwind. Die Uhr zeigt 20:56. OMG! Aber es war klar, dass ich das optimistische Anfangstempo nicht nochmal aufnehmen kann. Die letzten Kilometer waren richtig böse. Immer wieder Stockschleifer Nordic Walker auf der Strecke *nerv*. Zwei Läufer zogen noch vorbei. Ich hatte völlig vergessen, wo das Ziel war und hoffte, gleich auf der Startbahn einzulaufen. Nix war, es ging nochmal die gesamte Bahn runter und dann einen Haken nach rechts. Die Uhr sprang gerade auf 44 Minuten um.

Völlig fertig stürzte ich zum Wasserstand *keuch*, da blafft mich so ein Opi Seniorläufer an: “WAS WAR DENN LOS?”. Ich war perplex, offensichtlich hatte der mich bei Km 7-9 überholt? Und was für eine blöde Frage – ich habe Picknick gemacht bei Km 6, Junge! Ich griff nach dem Wasser und maulte außer Atem zurück, dass es weh getan habe und er faselte was von “zu schnell angegangen” und dass er 4:17 für den ersten Kilometer gemessen habe. Also merkwürdige Typen gibt es.

Ich wusste nicht so ganz, ob ich mich über die Zeit freuen soll. Angesicht der müden Knochen und der Außentemperatur ist die bemerkenswert, aber ich hatte mir doch auf meiner Lieblingsstrecke hier in Frankfurt mehr erhofft. Auf jeden Fall bin ich wieder auf dem Boden der Tatsachen und habe neuerlichen Respekt vor der Länge der 10 Km gewonnen. Leider wird das wohl die erste und letzte Teilnahme an diesem Lauf gewesen sein. Für gerade mal 4 EUR auf jeden Fall ein echter Tipp!

/* UPDATE: Offizielles Ergebnis: 43:59,7; Platz 19; AK-Platz 7 */