Es war ein Auf und Ab der Emotionen am Müggelsee am vergangenen Wettkampfsonntag. Pünktlich zum Lauf kam die Sonne raus und es herrschten perfekte Bedingungen. Um meine Bestzeit zu knacken, hatten wir uns auf knapp unter 45 Minuten für die ersten 10 Kilometer geeinigt. Und es lief richtig gut. Marek vorneweg und ich musste “nur” dranbleiben. Beim letzten vorbereitenden Lauf am Donnerstag merkte ich schon, dass der rechte Fuß in der Ferse leicht drückte. Aber ich habe dem keine übermäßige Bedeutung beigmessen. Eine galante Fehleinschätzung. Den Spreetunnel durchquerten wir bei guten 21 Minuten. das war mehr als im Plan für eine Zeit um die 1:35h. Irgendwo zwischen Kilometer 6 und 7 wurde mir langsam klar, dass es heute gründlich schief gehen würde – bei jedem Schritt wurden die Schmerzen stärker. Klar, du willst die Zähne zusammenbeißen, du willst es aushalten. Aber jeder weitere Meter belehrt dich eines Besseren. Ich drosselte schleichend das Tempo, Marek hätte jetzt für ein passables Rennen davonlaufen müssen. Er wollte aber nicht. “Schneller wird es nicht mehr”. Wir krochen zwar noch nicht, aber die ersten Läufer zogen vorbei. Jetzt konnte ich mich entscheiden: aufhören und 10 Km zurückgehen oder den Rest der Runde durchquälen. Die Demütigung wollte ich mir nicht antun, immerhin hoffte ich auf den Waldboden auf der Südseite des Sees, der die Schmerzen erträglicher machen könnte. Wir waren inzwischen so langsam, dass wir Zweifel hatten, unter 2 Stunden das Ziel zu erreichen. Bei den restlichen Verpflegungspunkten und zu einem Fotostopp haben wir zudem angehalten. Unterhalten konnten wir uns auch. Den “Spaziergang” beendeten wir knapp über 1:51h. Der Frust saß tief, wäre aber noch viel größer gewesen, wenn ich den schmerzhaften “Eierlauf” hätte alleine zu Ende bringen müssen. So bleibt nur das Fazit: auch meine dritte Teilnahme an der Veranstaltung mißlang verletzungsbedingt. Abhaken, Diagnose einholen, Achillesferse ruhigstellen und mindestens 2 Wochen Pause – in der nächsten Woche beginnt sowieso der Urlaub.