Vor dem Lauf noch in Hochstimmung.…das war wohl nix. Die 13 hat uns heute kein Glück gebracht. Auf das überraschend gute Wetter konnte man aber nicht alles schieben. Zumal: wirklich überraschend kam es nicht und gut für die Läufer beim Berliner Halbmarathon war es in keiner Hinsicht. Ich kauerte um 12:45 auf einer Bordsteinkante vor dem Kino International und versank im Selbstmitleid, als mich ein älterer Herr ansprach, der die Nummer seiner Tochter nicht in seinem Handy finden konnte. Ich suchte sie ihm raus, er war happy und ich beschloss, dieses Rennen schnell abzuhaken. Da wusste ich noch nicht, dass Marek unter Schmerzen in’s Ziel gehumpelt war und dass selbst Favoritin Mockenhaupt den Lauf abgebrochen hatte. Die Chronologie ist schnell abgearbeitet: nach einem problemlosen Start und den ersten schnellen 5 Kilometern (ca. 4:15/km) lief Marek eine Lücke raus. Wir wurden beide nach Km 6 nicht mehr schneller. Ich haderte mit Bleibeinen, Marek mit seiner Wadenverletzung. 10 km passierten wir in 42:09 und 43:24. Hier war längst klar, dass unser 13. Halbmarathon unschön enden wird. Ich schleppte mich mit einem Mix aus Laufeinheiten und Gehpausen durch und war schockiert darüber, wie brutal mir das Wetter zu schaffen machte. Es war wohl auch die bittere Erkenntnis, dass gutes Training allein keine Garantie für die Bestzeit ist. Mit 1:43:49 lag ich heute eine gefühlte Ewigkeit dahinter. Diese Vokabel hatte Marek da auch längst gestrichen. Dass er überhaupt in’s Ziel gelaufen ist -und das in beachtlichen 1:39:03- war wohl richtig unvernünftig. Jetzt kann er nicht mehr auftreten und lässt die Wade im Krankenhaus untersuchen. Ganz klar, die Erwartungshaltung war heute angesichts der Rahmenbedingungen zu hoch. Da haben wir heute ein hoffentlich nicht zu hohes Lehrgeld bezahlt. Aber Berlin: wir kommen wieder.