Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass dieses Jahr bisher das Schwierigste meiner noch jungen “Laufkarriere” ist. Bisher hatte ich keine größeren Verletzungen oder Blessuren zu beklagen und mußte nie länger als 1-2 Wochen mit dem Laufen pausieren. Nun sind schon 2,5 Monate seit dem Berliner Halbmarathon vergangen und meine Zerrung in der Wade begleitet mich noch immer. Damit ich nicht völlig einroste, habe ich mir ein kleines Alternativtraining auferlegt, bei dem die Wade kaum belastet wird: Fahrrad fahren! Natürlich muss auch das in den Berufs- und Familienalltag integriert werden und so fahre ich nun brav jeden Mittwoch mit dem Mountainbike in die Stadt und wieder zurück. Mit den immerhin 60 Tageskilometern habe ich schon jetzt das Pensum des gesamten letzten Jahres getoppt. Die Frage, die sich viele Läufer stellen: bringt das denn überhaupt etwas für die Laufform? Nun ich sehe folgende Vorteile:

  • Sportliches Fahren ist ein gutes Training für das Herz- / Kreislaufsystem.
  • Die sportliche Abwechslung macht mir Spass.
  • Ich kann trotz Verletzungspause weiter trainieren.
  • Die starke Belastung der Wade wie beim Laufen ist kaum vorhanden.
  • Meine Jungs freuen sich, wenn ich sie im Anhänger durch die Gegend ziehe 🙂
  • Ich spare Benzin und belaste die Umwelt weniger.

Gerade wenn man viel im aeroben Bereich fährt (mir fällt es wie beim Laufen schwer, langsam vor mich hin zu fahren), trainiert man zumindest die Grundlagenausdauer und belastet andere Muskelgruppen als beim Laufen. Und man glaubt gar nicht, wie schnell man auch vorankommt (auch wenn man an den roten Ampeln stehenbleibt, wie es viele Radfahrer leider nicht tun). Nichtsdestotrotz bleibe ich natürlich dem Laufen treu und hoffe, dass ich bald zu 100% fit bin und wieder angreifen kann. Sonntag steht ja bereits mit dem Airportrun der nächste Wettkampf auf dem Plan. Ich habe keinerlei zeitliche Ambitionen und werde versuchen, locker durchzulaufen. Die Temperaturen sollen angenehm werden, was mir sehr entgegenkommt. Ob ich durchstarten kann?