“Berlin läuft” hieß es am Sonntag wieder und ich war mittendrin. Zum vierten Mal fanden die Asics Grand 10 in Berlin statt, zum dritten Mal war ich dabei. Zweimal waren wir bisher in der Staffel erfolgreich, dieses Jahr war ich Einzelkämpfer. Mein Ziel war klar definiert: unter 40min bleiben. Trotzdem war es für mich “nur” ein Vorbereitungslauf für die kommende Woche, wenn es zum Halbmarathon geht. Trotz Wettkampf bin ich am Samstag noch die Müggelsee-Strecke im Renntempo abgelaufen und war erstaunt, wie passabel das ging. Das Risiko der müden Beine am Sonntag ging ich bewußt ein. Die Gelegenheit für eine Generalprobe bei Tageslicht bekomme ich nicht oft. Die Rennhistorie ist schnell erzählt: keine Sekunde zu spät ging es um 12 auf die Strecke. Im B1-Startblock ging buchstäblich die Post ab. Ich lief verhalten an, mir kam es vor, als ob ich stehen würde. Aber der Schein trügte und der Blick auf die Uhr bei km1 bestätigte mir: 03:49, so langsam war das gar nicht. Trotzdem ein klasse Feld, ich bin immer wieder beeindruckt über die Vielzahl der Läufer, die mal eben unter 40min laufen kann. Die immer so gepriesenen “schnellsten 10km Deutschlands” sind gar nicht so flach. Die ersten 5km bis zum Zoo geht es runter, dann aber die Kantstraße (ja die BIG25 lassen grüßen) ca. 3km wieder etwas hoch. Und dort wehte teilweise ein ordentlicher Wind. In den Zoo bog ich mit einer 19:30 ein. Die kurzen Zweifel ob eines guten Endes schwanden sehr schnell, als ich merkte, dass ich noch ein paar Körner zulegen konnte. Mir ging es gut, das Feld zog sich zunehmend auseinander. 10km sind schnell vorbei, der letzte Kilometer dieses Laufes ist einfach nur toll, vorbei an den vielen Zuschauern, das Ziel am Schloss immer in Sicht. Bestzeit konnte es nicht mehr werden, aber das war auch nicht wichtig. Im Ziel noch kurz mit Eric, dem Zweiten vom Zeuthener Jedermannslauf, ein paar Worte gewechselt (ja, er war diesmal schneller) und um 12:50 saß ich schon wieder im Auto nach Hause. Ein bißchen Angst hat mir das Rennen schon gemacht. Aber das Selbstvertrauen ist da, die Form stimmt. Der Müggelsee kann kommen. Ich bin bereit.