1996 fand der Olympiaturmlauf zum letzten Mal statt. Erst 15 Jahre später wagten sich heute wieder 108 Läufer und 7 Teams in das Treppenhaus des Olympiaturms. Warum hat das so lange gedauert? Wir wussten es nicht wirklich. Und auch sonst sind wir heute morgen ein wenig blauäugig in das Rennen gegangen – aber wer Treppenläufe übermäßig ernst nimmt, heißt entweder Thomas Dold oder ist selber schuld. Wir haben heute einfach die Gelegenheit genutzt, einen Wettkampf in München gemeinsam zu bestreiten, auch wenn wir beide nicht 100%-ig fit waren (Marek: Erkältung, ich: SKS-Nachwirkungen). Und Spaß hat das Ganze gemacht, wenn auch mehr das “Drumrum” als der eigentliche Lauf. Wobei man von “Lauf” nicht wirklich sprechen konnte. Die Treppenstufen im Turm haben uns auf den ersten Meter etwas schockiert, so brutal hoch und kurz haben wir das nicht erwartet. Die Ausrufe des Erstaunens im Videoclip sprechen Bände. Ja, wir haben wieder mitgefilmt. Diesmal hatte ich die Stirnkamera auf und lief hinter Marek her. Da 30 Sekunden versetzt gestartet wurde, war das gar nicht so einfach zu bewerkstelligen. Aber wir haben das clever gelöst, wie auch Kult-Laufsport-Moderator Peter Maisenbacher schnell bemerkte. Diese Sequenz vom Clip ist auch die lustigste, denn leider war es im Treppenhaus zu dunkel. Erst auf den oberen Plattformen gab es mehr Beleuchtung. Der Lauf von 0 auf 189 Meter ist schnell erzählt: nach guten 5 Treppen mussten wir das Tempo schon drosseln und konnten nur noch hochgehen. Ein Läufer kassierte uns. Es zog sich doch ganz schön, die Pumpen arbeiteten auf Hochleistung. Marek konnte im letzten Abschnitt noch etwas zulegen. Wir waren heilfroh, endlich oben zu sein. Die letzte Minute muss 90 Sekunden lang gewesen sein! So platt waren wir, dass der geniale Ausblick nicht genießbar war. Für ein Interview mit der Reporterin des Münchner Merkurs hat es natürlich noch gereicht. Mit 7:52 min waren wir viel schneller oben als gedacht. Das reichte zwar in der Ergebnisliste nur für einen Mittelfeldplatz, aber das war uns heute ziemlich egal. Es ging uns darum, wieder zusammen zu kämpfen. Das Fazit: Treppenlaufen ist wirklich was für Harte, aber das Treppenhaus des Olympiaturms hat nochmal eine andere Hausnummer – das ist für echte Laktat-Liebhaber! Vielleicht brauchte es deshalb auch 15 Jahre für den nächsten Anlauf.
Der Clip zum Olympiaturmlauf:
Glückwunsch zum erfolgreichen Erklimmen des Olympiaturms! Mich reizt ja schon länger der Messeturm in Frankfurt, wo ja mit 1344 Stufen und 222 Höhenmetern der höchste Treppenlauf Europas stattfindet. Doch irgendwie traue ich mich da nicht so recht ran. Ich habe da echt verdammt viel Respekt vor so viel Stufen. Daher Hut ab vor eurer Leistung! Vielleicht traue ich mich ja nächstes Jahr ran. Mal sehen.
PS: Wo ist der Clip?
Christian, danke! Der Clip wird gerade hochgeladen – hier steht jemand auf der Leitung? Wenn im Messeturm bei etwa gleicher Stufenanzahl 222 HM zu bezwingen sind, müssen die Stufen ja noch abartiger sein. Also, nee, das ist schon masochistisch. Aber trau dich, es wird dich härter machen!
Klingt doch nach einer wunderbaren Quälerei 🙂
Nee, das ist nichts für mich, definitiv. Ich nehme immer gerne die Treppe anstatt des Fahrstuhls, aber dort hinauflaufen… uff! Gratulation, das sieht wirklich nach einem Stück Arbeit aus und ich kann mir vorstellen, dass eure Beine immer noch aus Gummi sind 😉
@Andreas: die Beine erholen sich sehr schnell, weil das Treppenlaufen eine sehr punktuelle Belastung ist. Die Nachwirkungen sind nicht vergleichbar mit einem Marathon. Also keine Ausreden mehr :).
Wow!Respekt an die Läufer !