Das hat es lange nicht gegeben: Marek läuft in Berlin und ich in München zu exakt der gleichen Zeit einen Wettkampf. Das war es dann aber schon mit den Gemeinsamkeiten. Fassen wir die Läufe aus der Sicht eines jeden von uns zusammen:

  • Henrik bei der 21. Winterlaufserie Ismaning über 13 Km
  • “Henrik sah gut aus, hatte aber eine komische Hose an.” So funkte der IM der Running Company von der Strecke über meinen heutigen Lauf. Ein Wagnis war die Teilnahme schon. Am letzten Sonntag habe ich beim Nikolauslauf im Olympiapark sicherheitshalber zugeschaut. Trotz dünnem Trainings unterhalb der Woche aufgrund unserer Firmenweihnachtsfeier in Salzburg wollte ich heute unbedingt mitlaufen, um wenigstens noch einmal in diesem Jahr nach dem Berlin Marathon die berühmte Wettkampfluft zu inhalieren. Und das war eine gute Entscheidung. Viel war heute sowieso nicht zu verlieren. Physiotherapeut Werner gab grünes Licht, auch beim Aufwärmen fühlte ich mich richtig gut. In Ismaning gibt es sogar eine Nettozeitnahme, edel. Um kurz vor 10:00 drängelte ich mich in Startblock 1 “unter 60 Minuten”. “Lächerlich” dachte ich, aber unterwegs fiel mir ein, dass es ja DREIZEHN und nicht nur 10 km sind. Trotzdem sollte der Zieleinlauf unter eine Stunde auch in der Verfassung unproblematisch sein. Startschuss und los, endlich wieder ein Rennen! Im Übermut lief ich gnadenlos das Tempo der zweiten Gruppe mit (4:05/Km), das Übliche halt. An der Isar angelangt drosselte ich etwas und wurde genauso gnadenlos durchgereicht. Ich habe mitgezählt: während des gesamten Laufs habe ich exakt einen Läufer überholt. Auch mal eine interessante Erfahrung. Mir fehlte aber heute das Selbstbewusstsein (hält der blöde Muskel?) und natürlich Streckenkenntnis. Erst nach 10 Km konnte ich moderat zulegen. Ein vertrödelter Km 12 und ein Endspurt, der diesen Namen nicht verdient, da war auch schon wieder das Stadion des TSV Ismaning. Startnummer 898 wurde mit 57:40 min gemessen. Knapp unter 4:30/km ist mir schon fast peinlich angesichts Mareks heutiger Pace, aber ich darf ja (noch bis weit in das nächste Jahr ;)) auf meinen desolaten Trainingszustand verweisen. Und die Hose war nicht komisch – das ist die ultimative SKINS Camouflage Long Tight, die erst bei Schnee so richtig zur Geltung kommt. Weiter geht es am 15.01.2012 mit Teil 2 über 17 km. Und dann liegt ganz sicher Schnee.

  • Marek beim 70. Plänterwaldlauf Berlin über 20 Km
  • Die Bedingungen waren im Vergleich zum letzten Jahr mit Schnee und Eis unverschämt gut. Trocken, sonnig, keine Minusgrade. Also stand meiner 9. Teilnahme bei der insgesamt 70. Auflage des Plänterwaldlaufs nichts im Wege. Britta reiste mit als Support an – sie zog ihr Training einfach “nebenbei” durch, als ich auf der Strecke war. An den markanten Wegpunkten war sie stets zur Aufmunterung zur Stelle – der Rundkurs hat in dieser Hinsicht seine Vorteile. Eine Runde á 5km (und erstmals offiziell vermessen, habe trotzdem keine Änderung bei der Strecke festgestellt), das Ganze dann 4x, mussten ja auch unbedingt wieder 20km sein. Aber ich wollte einen Vergleich zum Februar haben, wo ich eine gute 01:27 zum Saisonanfang lief. Im Gegensatz zu meinen bisherigen Läufen gab es kaum Gedrängel am Start – lag wohl daran, dass ich mich ziemlich weit vorne einsortiert hatte. Ich hatte mir vorgenommen, recht fix anzulaufen und dann zu schauen, was möglich ist. Gedacht, getan. Runde 1 ging hervorragend mit 19:43. Auf Runde 2 wurde mir bewußt, dass ich vielleicht doch ein wenig zu optimistisch bei der Renneinteilung war. Ab km6 oder 7 wurden die Beine und das Atmen zunehmend schwerer. Ich mußte zuviel einsetzen, um das Tempo zu halten. 10km: ich kam bei 40min und ein paar zerquetschten Sekunden durch. Jetzt mußte ich zwangsläufig Tempo rausnehmen, um nicht später einen Einbruch zu bekommen. Runde 3 war dann mit 21:10 schon gemächlicher, die 15km-Marke zeigte eine 01:01 an, da war der Traum von der 01:20 schon lange ausgeträumt. Ich mobilisierte alle Kräfte, um noch die 01:21 zu packen. Aber auf Runde 3 und 4 war es plötzlich wieder voller, weil ich viele Läufer überrunden mußte (…ist nur eine Ausrede: ich hatte einfach nix mehr zuzusetzen). Die letzte Runde stand mit einer 21:13 zu Buche, so dass ich am Ende bei 01:22:25 (Netto) ins Ziel huschte. Britta wartete bereits auf mich, so dass wir noch gemeinsam den warmen Pausen-Tee tranken und für ein Foto posierten. Ganz zufrieden war ich nicht. Aber man muss auch mal die Kirche im Dorf lassen – fast 5min schneller als noch im Februar – mehr war nicht zu erwarten nach diesem verkorksten Jahr. Und Gesamtplatz 5 von 110 ist ja nicht so schlecht für einen Lauf in der Nebensaison.