LBC2015_Pano

Wir haben es wieder getan. Unserem Aufruf zum inzwischen 3. Laufbloggercamp sind am vergangenen Wochenende so einige laufende Blogger gefolgt. Da wir im vergangenen Jahr eine perfekte Unterkunft im Harz gefunden hatten, verschlug es uns erneut nach Hohegeiß in ein Haus der Erlebnistage Harz. Sehr wahrscheinlich nicht zum letzten Mal, denn wir hatten ein in jeder Hinsicht gelungenes und intensives Wochenende. “Nur” 13 von ursprünglich über 30 geplanten Bloggerinnen und Blogger konnten wir versammeln, da überraschend viele leider kurzfristig absagen mussten. Und sie haben etwas verpasst!

Am Freitagabend drehte die illustre Truppe eine Aufwärmrunde auf dem Hohegeiß-Rundweg. Es ist nicht bekannt, dass wir von anderen Menschen gesichtet wurden, etwas aus der romantischen Bergwelt gefallen muss die lautschwatzende, kunterbunt angezogene und mit Foto-Video-Aufzeichnungstechnik bestens ausgerüstete Gruppe gewirkt haben. Hier wurden bereits mögliche Routen für den “Langen Lauf” am Samstag diskutiert. Zur Auswahl standen Vorschläge über 15, 30 oder gar 60 Km durch den Harz, der sich uns in sommerlicher Pracht präsentierte. Wir ließen den Abend bei dem einen oder anderen Bierchen ausklingen und freuten uns auf einen tollen Lauftag. Pünktlich am Samstagmorgen um 8 Uhr trafen auch Miele und Olli von den Flitzpiepen aus Berlin ein.

Unterhaltungskünstler Eddy hat bereits seine bewegten Bilder in einen Clip geschnitten:

LBC2015 05Die Gruppe “Ultra” hatte sich doch stark ausgedünnt und so starteten Marek und ich zusammen mit Hannes als einzige auf die mit 60 Km veranschlagte Runde, die uns über den Wurmberg, die Eckertalsperre und den Brocken führen sollte. “Maximal 8 Stunden” sollte die Tour dauern. Nach anfänglicher Ver(w)irrung fanden wir auf die Strecke und trabten gemütlich vorbei an Braunlage. LBC2015 13Den Wurmberg (971 m) hatten wir auf der Skipiste unterhalb der Seilbahn recht schnell erklommen, auch wenn sich hier schon andeutete, dass die Tour nicht nur an die ehemalige innerdeutsche Grenze, sondern auch an die Grenze der Belastbarkeit führen würde. Schöne und teilweise anspruchsvolle Trails führten uns zum Eckertalstausee und die Talsperre, die einst BRD und DDR trennte. LBC2015 1132 Km waren in den Beinen, der lange Fotostopp war reine Notwendigkeit. An einer unbeholfenen MTB-Gruppe liefen wir schnell wieder vorbei, bevor es dann aber wirklich rauf auf den höchsten Gipfel des Harzes ging: Brocken rocken! Hannes verschwand mit einem “wir sehen uns oben” im Wald und wir prügelten uns auf den Gipfel. Die Panzerstraße ist schon eine harte Prüfung, vor allem, da die Sonne nun erbarmungslos knallte. LBC2015 20Hannes’ Vorsprung belief sich auf 15 Minuten vor mir und 45 Minuten vor Marek. Wir stärkten uns mit Pommes und Cola. Trotzdem traten wir erst 90 Minuten später nach dem obligatorischen Gipfelfoto den Abstieg an. Meine Suunto Ambit 2S verabschiedete sich hier als erste – “bitte aufladen”, eine ganz schwache Performance. Ein schlechtes Omen? Es waren nur noch 20 Km bis Hohegeiß. Der Hexenstieg machte wieder richtig Spaß. LBC2015 35Marek machte hier jedoch Bekanntschaft mit dem Harzer Boden, zum Glück nichts Ernstes. Vorbei an Schierke führt der Boderandweg. Gut laufbare und richtig tolle Singletrails führten uns zügig nach Elend. Und dort begann dann leider wieder das Drama. Hohegeiß scheint man hier nicht zu kennen und wir schlugen einen ähnlichen Weg wie schon letztes Jahr ein. LBC2015 31Mareks Akku (nein, nicht der Polar-Akku) war nun komplett leer und wir schleppten uns im immer gleichen Modus von Abzweigung zu Abzweigung: Hannes vorneweg, ich folgte mit Sicherheitsabstand und Marek schloss später auf. Hannes lief dann 6 Km vor dem vermuteten Hohegeiß allein weg und traf gegen 19:30 Uhr wieder am Startpunkt ein. Ich verlief mich noch zwei Mal und landete genau 10 Stunden nach dem Start wieder an unserer Hütte. Marek beendete seinen Longrun am Grenzmuseum Sorge und wurde von Olli und Heimo eingesammelt. Da standen bereits fast 62 Km auf dem Tacho. Was für ein Ritt!

Unsere späte Ankunft hatte immerhin den Vorteil, dass der Grill bereits auf Hochtouren glühte und wir schnell den Speicher wieder aufladen konnten. Für uns gab es sogar Veganes. Gruppe 1 und 2 berichteten von richtig schönen Laufabenteuern durch das Unterholz mit Badestopp im Bergsee und wir blickten in zufriedene Gesichter. Am Lagerfeuer wurden zu späterer Stunde noch mehr Läufergarn gesponnen und Pläne geschmiedet für das nächste Bloggercamp. Wir werden es also wieder tun.

DANKE AN ALLE TEILNEHMER, DANKE BROCKEN, DANKE ERLEBNISTAGE!

Hier haben die anderen Teilnehmer des #LBC2015 berichtet: