von Henrik | 31.10.14 | Kurioses, Laufen, Strecken, Wettkampfbericht
Ich dachte ja im letzten Jahr schon, die Länge des Zeittunnels wäre nicht mehr zu überbieten. Weit gefehlt. Auch beim Zeitsprung 3.0, der in der Nacht von Samstag auf Sonntag im Rahmen des 3. Bestzeitmarathons stattfand, habe ich einen ordentlichen Jetlag produziert. Zeitsprung? Zeittunnel? OK, alles der Reihe nach.
Bereits im Januar tagte die “BZM Groundcrew” -das Organisationskomitee bestehend aus Chief Balla, -timekiller- und mir- und legte sich fest: es wird einen dritten Bestzeitmarathon geben! Die zweite Auflage im letzten Jahr war ein voller Erfolg und den riesigen organisatorischen Aufwand hatten wir wohl über den Jahreswechsel verdrängt. Was dann folgte, hätten wir also eigentlich ahnen können. Viel Bürokratie und Vorbereitungsarbeit verbunden mit unserem Anspruch, den Bestzeitmarathon noch besser und professioneller zu machen. Bereits im tiefsten Winter liefen wir bei Minusgraden einsame Runden im Ostpark, um eine genehmigungsfähige Strecke zu finden. Ende Mai konnten wir die Anmeldung öffnen, die sich langsam aber stetig füllte. Eine Auflage war die Begrenzung der Teilnehmerzahl auf 100 Läufer. Der Bestzeitmarathon sollte auch nicht explodieren, also konnten wir mit dieser Zahl leben. Zur Geburtsstunde im Jahr 2012 hätte wohl niemand von uns geahnt, dass wir überhaupt mal einhundert Verrückte zu dieser Tageszeit in einen dunklen Park im Münchner Osten bewegen können. Und unsere Fans ließen uns nicht im Stich. Bereits zwei Wochen vor dem Event war der 3. Bestzeitmarathon quasi ausgebucht. Das BZM-Mobil an der Strecke des München Marathons wurde offensichlich von vielen Läufern wahrgenommen. So gesehen war weitere PR in Form eines Interviews beim Lokalsender münchen.TV eigentlich nicht mehr nötig.
500 EUR Weltrekordprämie wurden auch in diesem Jahr wieder ausgelobt. Doch die Strecke, die von einer Teilnehmerin im Nachhinein als “Luis-Trenker-Gedächtnisstrecke” bezeichnet wurde, ließ keine Zeiten in Weltrekordnähe zu. Aber für uns vom Orgateam stand und steht nicht die sportliche Leistung der Teilnehmer im Vordergrund – nichtsdestotrotz zollen wir dieser höchsten Respekt. Die Teilnehmer sollen Spaß haben, an einer eher ungewöhnlichen Veranstaltung teilnehmen und die Idee des Zeittunnels weitertragen. Und es ist wieder gelungen. Der Bestzeitmarathon 2014 war ein Marathonfest. Wir haben viele stolzerfüllte Gesichter gesehen. So gab es Läufer, die ihren ersten (Halb-)marathon in der magischen Nacht gelaufen haben. Zwei Teilnehmer sind extra aus Frankreich angereist, um beim Bestzeitmarathon mitzulaufen. Da mussten wir als Groundcrew erstmal schlucken. Und alles daran setzen, die Erwartungen unserer Timejumper nicht zu enttäuschen. Erstmals hatten wir Rettungssanitäter vom ASB beauftragt. Wir hatten Dixi-WCs (mit Waschbecken!) am hell beleuchteten Theatron aufstellen lassen. Sogar eine Wertsachenabgabe haben unsere Helfer vom Verpflegungsstand spontan auf die Beine gestellt. Bereits am Freitag konnte sich jeder seine Startunterlagen im Run2 by Runners Point in München abholen und mit uns plaudern. Ein riesiger Zielbogen schmückte den Rundendurchlauf. Die Zeitnahme verfügte erstmals über vier statt zwei Lesegeräte. Die Aufzählung könnte noch sehr weit fortgesetzt werden. Es ist eine Abwägung, einerseits soll der Bestzeitmarathon eine familiäre Veranstaltung für Läufer bleiben, die das Ungewöhnliche mögen. Andererseits muss die Ausrüstung mit der steigenden Teilnehmerzahl Schritt halten. Das widerrum bringt höhere Kosten und damit eine höhere Startgebühr mit sich. Sollten wir ein 4. Zeitsprungexperiment wagen, werden wir uns die Entscheidung sicher wieder nicht leicht machen.
Der Jetlag, der noch bis zur Mitte der Woche reichte, war schnell vergessen. Irgendwie muss am Wochenende in der magischen Nacht etwas an der Uhr gedreht worden sein, so stark scheint der Zeittunnel gewesen zu sein.
Habt ihr etwas mitbekommen?
von Henrik | 16.08.14 | Kurioses, Laufen, Zukünftiges
Spätestens so um 04:00 Uhr am Morgen des 26. Oktober werden wir mal durchatmen und die letzten Finisher des Marathons im Ziel begrüßen. Mehr als 4 Stunden braucht wohl keiner unserer Teilnehmer, dem Zeittunnel sei Dank. Der Bestzeitmarathon München geht am 25.10.2014 in die dritte Runde.
Wie das mit Laufveranstaltungen so ist, keine bleibt, wie sie ist. Ein paar Neuerungen wird es also geben. Die Kernidee des Bestzeitmarathons bleibt unangetastet und selbst wenn wir wollten: das Zeitsprungphänomen ist nicht beeinflussbar. Um 3:00 Uhr beginnt für die Marathonis die Reise durch den Zeittunnel. Der Bestzeitmarathon ist eine total offizielle und vom KVR München genehmigte Veranstaltung, folglich müssen wir uns als Orga-Team an so einige Auflagen halten. Die wichtigste: das Teilnehmerlimit liegt bei 100 Läufern. Wer also auch nur überlegt, an unserem kleinen Experiment teilzunehmen, sollte nicht mehr allzu lange mit der Anmeldung zögern. Laufe ich auch selbst mit? Nein, so gerne ich das machen würde. Zum einen lässt das das ganze Organisationsdrumherum nicht zu, zum anderen habe ich meinen Platz in der ewigen Bestenliste des Bestzeitmarathons längst gesichert. Bei unterirdischen Wetterbedingungen habe ich den 1. Bestzeitmarathon im Jahr 2012 gewonnen. Das kann nicht mehr gesteigert werden ;).
Die Orga-Kollegen Chief Balla, Timekiller und ich freuen uns schon auf eine wieder großartige Veranstaltung mit euch.
von Marek | 14.07.14 | Kurioses, Wettkampfbericht
Laufen verbindet ungemein. Ein gemeinsames Training mit dem Partner ist eine feine Sache, aber ein gemeinsamer Wettkampf im Team setzt noch ein i-Tüpfelchen drauf. Bereits im letzten Jahr konnten Britta und ich diese schöne Erfahrung beim Paarlauf in Berlin machen, wo wir trotz rutschiger Bahn eine respektable Platzierung erreichen konnten. Dank größtenteils überstandener Verletzung meinerseits und Brittas regelmäßigem Training im Winter entschieden wir uns im Frühjahr für den Run&Bike im Lausitzer Seenland. Ich hatte dank unserer Teilnahme in Neuzelle 2013 schon etwas Rennerfahrung, aber auch ein Marathon muss erstmal gemeinsam absolviert werden. Allein die Anreise war schon ein Krimi: dank eines Staus schafften wir es buchstäblich in letzter Minute zur Startlinie am Senftenberger Hafen. Die Zeit reichte gerade noch für eine kurze Begrüßung von Heiko und Manuela und André – dann geht es genau 5min nach den Marathonis auf die Strecke! Zum Glück hatten wir uns schon auf der Autobahn umgezogen und die Verpflegung bereitgestellt, so dass wir gut ausgestattet ins Rennen gehen. Vorne geht – wie nicht anders zu erwarten – die Post ab. Bereits nach einigen hundert Metern kassieren wir die letzten Marathonis, auf der engen Strecke am See ist ordentlich Verkehr. Die ersten Teams wechseln relativ schnell, wir probieren uns an einer ungefähren 3:1-Taktik, da wir keine Gewissheit darüber hatten, wie lange uns Brittas Knie wohlgesonnen war. Im Augenwinkel hatten wir ein wenig die Mixed-Wertung, wo ein Podiumsplatz anhand der letztjährigen Ergebnisse durchaus im Bereich des Möglichen zu sein schien. Doreen und Jens sind schnell außer Sichtweite. Eva und Stefan kassieren uns ungefähr bei Kilometer 8. Aber wir sind trotzdem guter Dinge, es rollt ordentlich und wir können uns beim Überholen den einen oder anderen Plausch mit den reinen Männer-Teams leisten. Vorbei geht es am “rostigen Nagel“, einem Aussichtsturm, der an die Tagebau-Historie in dieser Region erinnern soll. Regelrecht verwöhnt werden wir durch die Verpflegungspunkte alle 2km, die abwechselnd allerlei Köstlichkeiten und Getränke bereithalten. Es muss ca. Kilometer 15 gewesen sein, als Britta vermeldet, dass sich ihr Knie mehr und mehr über die Belastung beschwert. Das Signal erteilt uns erstmal einen gehörigen Dämpfer und wir müssen etwas Tempo rausnehmen. Auch mein Schritt läßt sich nicht mehr so locker wie zu Beginn an. Vorbei am Sedlitzer See ist dann die Halbmarathon-Wendemarke erreicht. Maja und Tankred sind bei der Wende nur wenige Meter hinter uns. Wir kämpfen uns bei heftigem Gegenwind zurück, bevor die beiden uns auf der Brücke schnellen Schrittes stellen. Zum Scherzen sind sie leider nicht aufgelegt, wie überhaupt vielen eine für unseren Geschmack übertriebene Verbissenheit anzumerken ist. Aber gerade auf den vorderen Plätzen scheint das notwendig, gleicht doch der Run&Bike einem saftigen Intervalltraining über 42km: beim Laufen wird fast schon gesprintet, während man sich auf dem Rad wieder für das nächste Intervall verpflegen und erholen kann. Aber viele applaudieren uns auch beim Entgegenkommen, Manuela und André sind sehr gut mit dabei, als wir uns bei km23 treffen und gegenseitig anfeuern. Wir wechseln jetzt immer öfter, ich werde stetig langsamer, die Beine werden doch schneller müde als erwartet. Der Tiefpunkt ist bei km28 erreicht, als ich nach einem Wechsel völlig k.o. aufs Rad wechsele und mich kurz sammeln muss. Die Kilometer-Schilder (vom Spreewald-Marathon!) rufen keine guten Erinnerungen an meinen ersten Marathon hervor. Da war doch was bei km28? Britta versorgt mich eilig mit Brezeln, trotz zweier Gels auf dem ersten Teil habe ich plötzlich einen Bärenhunger. Auch der vegane Riegel muss dran glauben. Danach geht es mir aber wieder etwas besser. Der Tiefpunkt ist offensichtlich durch und nach km30, der wichtigen psychologischen Marke, bekommen wir auf einmal wieder Aufwind und nehmen schnellere Fahrt auf. Britta beißt auf die Zähne und zieht ihre Intervalle weiter durch. Ich stelle mir vor, wie ich als Läufer auf der Marathonstrecke zu diesem Zeitpunkt ganz sicher das Handtuch geworfen hätte. Mir tun die kämpfenden Marathonis leid, es muss demotivierend sein, von den Run&Bikern überholt zu werden. Aber viele sind es nicht, denn wir sind nachwievor auf einem sub3h-Kurs! Wie erholsam doch immer der Wechsel auf das Rad ist! Die zweite Luft kommt herbei und wir motivieren uns gegenseitig, weiterzukämpfen und nicht nachzulassen. Die Zeit für Selfies und Videos muss einfach sein, wußten wir doch, dass nach vorne nichts mehr ging. Nun kommen uns vermehrt Läufer und Walker entgegen, die Strecke wird schlagartig wieder voller. Wir können diese nicht mehr wirklich einordnen und versuchen nur, unfallfrei durchzukommen. Als wir den Senftenberger See erblicken, ist die Gewissheit da, dass es fast geschafft ist. Der Zieleinlauf ist dem Event wirklich angemessen und wir freuen uns über unsere doch etwas unerwartete Leistung. Ich hätte es vorher nicht für möglich gehalten, dass wir die 3h packen. Es ist immer wieder erstaunlich, zu welchen Leistungen man im Team in der Lage ist. Der Wermutstropfen mit Brittas Knie ist leider vorhanden und wir hoffen auf eine schnelle Diagnose, so dass es zu keiner Zwangspause kommen muss. Dass sie sich trotzdem in bester Schweinsteiger-Manier durchgekämpft hat, verdient meinen größten Respekt. Auch das Rahmenprogramm am Hafen im Anschluß paßt in eine insgesamt gut organisierte Veranstaltung. Unverständlich ist uns, warum für die 10km-Läufe die ersten sechs geehrt werden und für die Marathonis nur die ersten drei. Auch die Zeitmessung scheint bei Eva und Stefan versagt zu haben, so dass wir irrtümlicherweise erst als 3. gewertet werden. Mit fremden Lorbeeren wollen wir uns aber nicht schmücken und der Sachverhalt klärt sich zum Glück auch schnell auf. Nach einem Plausch mit Heiko, Manuela+André, André aus Dresden und Laufpirat Harry machen wir uns dann zufrieden wieder auf den Weg in Richtung Berlin. So ein Run&Bike ist einfach eine tolle Geschichte. Blut haben wir für 2015 bereits geleckt. Ihr vielleicht auch?
von Marek | 26.06.14 | Kurioses, Reisen, Strecken
Ein halbes Jahr ist es schon her, als die Idee der Fortsetzung unseres ersten Laufblogger-Camps am Tegernsee entstand. Am letzten Wochenende war es dann endlich soweit: die deutsche Laufblog-Szene traf sich im idyllischen Harzstädtchen Hohegeiß und diesmal hatte das “Camp” den Namen um Einiges mehr verdient als bei unserem doch etwas mondäneren Auftakttreffen. Der Rahmen war gesteckt und die Vorfreude dementsprechend groß: inzwischen kennen wir uns gut, auch die “Neulinge” fanden schnell Anschluss – Sportler verstehen sich eben einfach. Zum Einrollen drehten wir noch am Freitagabend eine kleine Runde um den Block, währenddessen sich kein Geringerer als Jan Fitschen um unser Abendessen kümmerte. Ugali war irgendwie nicht so hoch im Kurs, obwohl Jan laut eigener Aussage “4kg besten Stoff extra aus Kenia” importiert hatte. Wir begnügten uns aber mit einem Riesenberg Nudeln und als Ausgleich erzählte uns Jan bis in die Nacht von seinen Eindrücken aus Kenia und las obendrein erste Kapitel aus seinem bald erscheinenden Buch über Kenias Wunderläufer vor. Was für ein Auftakt!
Am Samstag war Jan schon früh verschwunden, aber die Blogger scharrten pünktlich um 9 Uhr mit den Hufen und konnten es kaum erwarten, den Harz unsicher zu machen. Eddy und Phil trafen dank Bleifuß pünktlich ein und von Elend aus machten wir uns auf in Richtung der höchsten Erhebung im Harz: dem Brocken. Mit dem Tempo der ersten Kilometer hatten wir eine realistische Chance, das Fußballspiel am Abend (um 21 Uhr!) zu verpassen! Zum lockeren Quatschen, Flachsen, Fotos machen und Planen muss eben genügend Luft sein. Nach 5km trennte sich die Gruppe, die von Hannes erarbeiteten Tracks hatten einen unterschiedlichen Schwierigkeitsgrad. Während Gerd, Phil, Heiko, Eddy und Andreas den direkten Weg zum Brocken nahmen, versuchte sich die Gruppe um Hannes, Henrik, Thomas, Heimo, Ruben und mir an einer Schleife, die uns erst nach ca. 21km auf den Gipfel des Harzes führen sollte. Hannes nahm die GPS-Führung sehr genau und so konnten wir eine richtige Kletterpartie zum Ausruhen einlegen (“da war kein Weg”). Dann war der Trail aber wieder gefunden und nach dem ersten Aussichtspunkt und einem wunderschönen Downhill ins Tal machten wir uns über den Hirtenstieg an den Aufstieg. Das Wetter wurde zunehmends schlechter und der dichte Nebel versagte uns eine schöne Aussicht von oben. Trotz trockenen Klamotten froren wir schnell und machten uns nach der längeren Pause an den Abstieg. Zu dem Zeitpunkt ahnte noch keiner von uns, dass wir nichtmal die Hälfte des heutigen Weges hinter uns hatten.
Runter ging es natürlich sehr viel schneller, die meisten gut laufbaren Passagen waren förmlich ein Genuß. Welch ein Natur-Flash! Selten konnte ich einen Lauf so in mich aufsaugen wie an diesem Tag. Nach etwas mehr als 30km erreichten wir wieder Elend. Hier verabschiedeten wir Heimo und Ruben, die beide ihr Auto wieder nach Hohegeiß bringen mußten. Hannes, Thomas, Henrik und ich nahmen sich die restliche Wegstrecke bis zur Heimathütte in Hohegeiß vor. “11km auf der Straße – das sind doch nur 9km durch den Wald.” Sicher. Alle fühlten sich noch gut. Nur wo lang mußten wir eigentlich? Die grobe Richtung war klar. “Immer dem Fluß entlang kann nicht verkehrt sein!”. Gesagt, gelaufen. Nur auf den Schildern stand nirgends Hohegeiß drauf. Mißtrauisch ob unserer Orientierung erwischte ich nach einiger Zeit gücklicherweise eine Radler-Gruppe, die eine gute alte Wanderkarte dabei hatte. Handy-Navigation war aufgrund der fehlenden Netzabdeckung partout nicht möglich. Und siehe da – wir liefen die ganze Zeit schlicht und einfach falsch. Der prompt erforderliche Richtungswechsel erzwang das Durchqueren einer weiteren Hügelkette, sonst hätten wir weit mehr laufen müssen. Der Regen setzte ein und mit zunehmender Dauer verging uns allen langsam die Motivation. “Wo ist Tanne?” wurde schnell zum Leitspruch und nach sehr harten 10km kamen wir auch dort an. Hier war die Marathonmarke geknackt. Wir entschieden gemeinsam, auch die letzten 6km noch zu meistern. Thomas machte unermüdlich Tempo, während wir mit den Kräften langsam am Ende waren. Bei mir war ca. 3km vor dem Ziel endgültig der Ofen aus und ich walkte mit Hannes den restlichen Weg zurück. Henrik und Thomas verliefen sich sogar noch auf dem letzten Teilstück. Da Henrik dann allein unterwegs war, machten sich Thomas und ich noch auf die Suche nach ihm. Wasser und Akku waren schließlich schon lange alle. Glücklicherweise fand auch er den Weg zurück zu unserer bescheidenen Hütte und wir konnten erleichtert das schon fertige Abendessen im Kreise erschöpfter aber glücklicher Laufblogger genießen.
Dass es dann am Abend nur zu einem 2:2 gegen Ghana gereicht hat, wurde zur Nebensache. Schließlich gab es noch viel zu erzählen und zu planen! Dass wir uns wiedersehen, war schon am Abreisetag beschlossene Sache. Einige der Stichworte wie “Kenia”, “Zugspitze”, “Rennsteig”, “Gürtelschnallen”, die da fielen, machen Lust auf mehr – aber ihr müßt nicht alles wissen, denn: “was auf dem Brocken passiert, bleibt auf dem Brocken!”.
Tausend Dank an Nadin, Hannes, Andreas, Heiko, Phillip, Thomas, Eddy (Video!), Gerd, Jan, Ruben und Heimo für dieses geniale Wochenende!
von Marek | 13.04.14 | Kurioses, Wettkampfbericht
Der April ist traditionell der Monat, wo wir uns mitten ins Wettkampfgeschehen stürzen. Und dieses Wochenende hatte es in sich. Aber alles der Reihe nach. Gestern gab es im Berliner Olympiapark die Deutschlandpremiere des Urbanian Run. Die neugeschaffene Hindernislaufserie richtet sich ähnlich dem Hamburger Urbanathlon an die urbane Fangemeinde und verspricht nicht weniger als ein “Großstadtabenteuer”. Wir haben Britta in die Spur geschickt, um das Ganze zu testen. Clever wie sie ist, hat sie sich vorher noch eine Partnerin gesucht, um das Abenteuer nicht allein bewältigen zu müssen. Mit Steffi zusammen ging es dann bei strahlendem Sonnenschein über die knappen 10km, auf denen 15 Hindernisse zu bezwingen waren. Wer hier die große Herausforderung sucht, ist allerdings falsch: ein insgesamt überraschend leichter Schwierigkeitsgrad ließ keinen Zweifel an einem DNF aufkommen. Aber 10km wollen auch erstmal gelaufen sein. Und wo kann man schonmal ohne Bedenken über 20 Autos hüpfen? Sichtlich Spaß hatten alle Teilnehmer, die “TK-Steilkurve” hatte es dabei am meisten in sich – hier war etwas Hilfestellung für Britta und Steffi notwendig. Und so erreichten beide nach knapp über einer Stunde das Ziel, ohne sich 100% verausgabt zu haben. Die schnellsten waren schon unter 40min durch. Eine insgesamt top organisierte Veranstaltung, bei der sogar Drohnenkameras zum Einsatz kamen, um doch jedes noch so kleine Detail zu filmen. Die Kulisse des Olympiaparks bietet ein klasse Panorama für dieses Event. Nicht unterschlagen wollen wir den tollen 6. Platz von Olli von den Flitzpiepen.
Streich Nummer zwei fand dann am Samstag Abend auf dem noch nicht ganz fertigen neuen Berliner Flughafen statt: der “Airport Night Run” öffnete für knapp 4000 Läufer seine Pforten. Ich hatte mir die 10km-Distanz als allerersten Leistungstest für dieses Jahr vorgenommen. Hier fiel der Startschuss um 20Uhr als die HM-Läufer schon eine Stunde unterwegs waren. Mit Training war dieses Jahr nicht wirklich viel. Seit knapp 4 Wochen stehe ich wieder einigermaßen im Soll, so dass ich mir als Zielzeit um die 40min vorgestellt habe. Im Startblock 1 war es so leer, dass ich vorher noch mit Oliver Spohn vom SCC über die Verletzungsmisere plauschen konnte. Daher kam ich auch ziemlich frei ans Laufen, nach 300m bogen wir zu den noch laufenden HM-Läufern auf die Landebahn. Taktik? Hatte ich keine. Ich lief einfach erstmal mit, ohne groß auf das Tempo zu achten. Vor mir fand sich eine Gruppe, an der ich solange wie möglich dranbleiben wollte. Klappte richtig gut, bis 2km später alles zerfiel. Von da an war ich auf mich allein gestellt. Ich überholte einen FiveFingers-Läufer, der mit den Schlappen verdammt fix unterwegs war. Wir sprachen noch nach dem Rennen miteinander und er hat sich geärgert, dass er die ersten 5km zu schnell angelaufen ist. Die zweite Hälfte versuchte ich irgendwie das Tempo zu halten, nur der vorletzte Kilometer bot einigen Gegenwind, der aber nicht vergleichbar mit dem der Vorjahre war. Am Ende konnte ich sogar noch einen kleinen Spurt ansetzen und stoppte die Uhr bei knapp über 38min. Hätte ich vorher nicht für möglich gehalten. Gestern blickte ich danach noch optimistisch auf den HM in zwei Wochen im Spreewald – heute hat sich Ernüchterung breitgemacht, weil diesmal der rechte Vorderfuß rumzickt. Vielleicht muss sich der Fuß noch an die Minimalschuhe im Wettkampftempo gewöhnen. Mal schauen, wann ich wieder trainieren kann…
Da Britta für das Wochenende noch nicht völlig ausgelastet war, entschied sie sich für eine spontane Teilnahme beim 18. Köpenicker Altstadtlauf. Eine sehr schöne Strecke mit durchaus anspruchsvollen Passagen. Der erste Kilometer geht schön bergauf, bevor man sich dann herrlich die Müggelberge herunterstürzen kann. Zusammen mit Ilka ging es die ersten 4 Kilometer zusammen, dann konnte sich Britta etwas absetzen und lief in dem großen Teilnehmerfeld eine überzeugende Zeit von knapp unter 54min. Damit liegt sie klar auf Kurs für das große Ziel in diesem Jahr: die 10km im Rahmen der BIG25 am 4.Mai mit Ziel Berliner Olympiastadion. Der große Traum von den 50min auf der blauen Bahn ist absolut realistisch. Der Zieleinlauf in der Köpenicker Altstadt ist auch jedesmal ein Erlebnis, auch wenn die Kommentatoren vom veranstaltenden TiB keinen wirklichen Durchblick hatten. Der Sieger und die Siegerin wurden mal eben übersehen, kann eigentlich nicht passieren, aber auch sonst eine äußerst schwache Moderation. Die Kulisse machte das aber wieder wett und Britta war mit ihrer Leistung nach dem anspruchsvollen Lauf gestern durchaus zufrieden.
Auch Henrik war heute unterwegs – in Rotterdam sollten es 42 Kilometer werden. Aber dazu gibt es diese Woche noch ein separaten Bericht!
von Marek | 07.04.14 | Gewinnspiel, Kurioses
Da schon der Strongman Run dieses Jahr ohne uns stattfinden muss, haben wir uns eine kleine “Entschädigung” für Euch ausgedacht. Achtung: es wird spontan! Der Urbanian Run feiert an diesem Samstag in Berlin im Olympiapark seine Premiere. Die 10km-Strecke führt über 15 Hindernisse, die den Teilnehmern einiges abverlangen werden. Erfahrungsgemäß ist eine gute Kraftausdauer für diese Art von sportlicher Betätigung von großem Vorteil. Gerade die Laufeinheiten zwischen den Hindernissen erfordern einen hohen konditionellen Level, den man keinesfalls unterschätzen sollte. Die Belastung ist um ein Vielfaches höher als bei einem flachen 10km-Lauf. Natürlich sollte man das Ganze nicht so bierernst nehmen – bei solch einem Event steht der Spaß ganz klar im Vordergrund und es kommt nicht auf die Sekunden an.
Der Streckenplan verspricht einige Highlights (Bild von http://www.urbanianrun.com/staedte/berlin/strecke):
Fühlt Ihr Euch stark genug, um diese Herausforderung zu bestehen? “Das Kraftwerk”, der “Tunnelblick” oder die “Urbanian Walls” warten auf Euch! Wir verlosen in Zusammenarbeit mit dem Veranstalter noch zwei Freistarts für diesen Samstag. Start ist um 15Uhr. Was müßt Ihr tun dafür? Hinterlaßt einfach einen Kommentar hier im Blog oder auf unserer Facebook-Seite! Die Gewinner losen wir unter allen Kommentaren aus und geben diese am Freitag vormittag bekannt. Wir wünschen allen schon jetzt viel Erfolg und vor allem: viel Spaß! Lasst es krachen und vergesst bloß nicht, uns ein Foto von Eurem Abenteuer zu schicken!