von Marek | 29.03.15 | Wettkampfbericht
Etwas ruhiger ist es geworden nach Henriks erstem Ultra-Trail in den Bergen Gran Canarias Anfang des Monats. Bei ihm standen die Zeichen auf Regeneration, die ist ja bekanntermaßen genauso wichtig wie das Training selbst. Ein richtig schneller Halbmarathon kam deshalb heute für ihn nicht in Frage. Bei mir war die Ausgangslage etwas anders: ich wollte den Lauf drei Wochen vor dem Spreewald-Marathon als echten Formtest benutzen. Die Umfänge im März waren ausnahmslos gut, so dass ich mir berechtigte Hoffnungen auf eine Zeit unter der Marke von 01:20 machte. Aber es sollte nicht sein heute: die Wunschzeit hatte ich schon nach 10km gedanklich abgehakt. Hier war ich zwar zeitlich noch im Soll, aber es fehlte die Lockerheit in den Beinen. Ich musste einiges zusetzen für das geplante Tempo und hatte nicht die nötige Kraft für Hälfte zwei. Dass heute kein Tag der Bestzeiten war, lag mit Sicherheit auch an den äußeren Bedingungen. Der Wind pustete an mehreren Stellen sehr ordentlich, meistens genau dann, wenn ich alleine unterwegs war und keinen Windschatten nutzen konnte. So konzentrierte ich mich letztendlich darauf, das Rennen vernünftig zu Ende zu bringen und nicht einzubrechen. Wenigstens das klappte dann, die Unterstützung der Zuschauer hat aber einiges dazu beigetragen. Immer wieder schön zu sehen, wieviele in Berlin (trotz des miesen Wetters) an der Strecke stehen und unermüdlich anfeuern und motivieren. Und so wurden es am Ende Zeiten, mit denen wir zwar zufrieden waren, die aber noch Luft nach oben bedeuten:
- Henrik: 01:29:46 (53s fehlen zur PB)
- Marek: 01:21:40 (12s fehlen zur PB)
Auch viele Top-Läufer konnten heute die hohen Erwartungen nicht erfüllen: Arne Gabius musste sich bei km13 mit Bauchkrämpfen übergeben und – das verdient großen Respekt – joggte mit “uns” noch locker nach 01:21 ins Ziel.
Nach dem Wettkampf ist vor dem Wettkampf. Die nächste Zeit steht ganz im Zeichen der Vorbereitung auf die in 3 Wochen anstehenden Aufgaben. Und Selbstvertrauen kann man nicht nur mit Bestzeiten tanken. Auch ein Lauf, der schwerer ist als erwartet und bei dem man auf die Zähne beißen muss, hilft enorm, um sich mental aufzubauen. Heute freuen wir uns über den sicher nicht perfekten, aber nach 4 Jahren Abstinenz für uns erfolgreichen Berliner Halbmarathon. Schon in 6 Wochen starten wir wieder gemeinsam in der Hauptstadt beim BIG25, bevor es eine knappe Woche später zum nächtlichen Run&Bike nach Neuzelle geht. Dann hoffentlich bei wärmeren Temperaturen und mit viel Sonnenschein!
von Marek | 30.08.14 | Laufen, Wettkampfbericht
Insgesamt könnte ich mit dem Frühjahr und Sommer sehr zufrieden sein. Nach dem verletzungsbedingt holprigen Start im Winter habe ich mich wieder ganz gut aufgerappelt. Zu einem langen Kanten im Renntempo hat es bisher noch nicht gereicht, daher habe ich mich eher auf die kürzeren Distanzen konzentriert. So kommt es, dass ich seit April immerhin schon 4 Wettkämpfe über 10k gelaufen bin. Man kann es Jammern auf hohem Niveau nennen, aber mit den Ergebnissen hadere ich schon ein wenig. Warum? Weil ich denke, es müßte einfach mehr drin sein. Insgeheim habe schon länger mit einer 35:xx spekuliert. Durchaus ambitioniert, aber ehrgeizige Ziele sind für mich ein wichtiger Motivationsfaktor im Training. Der Airport-Run im April hatte noch Comeback-Charakter, aber die anderen drei verliefen allesamt unter den Erwartungen. Die äußeren Faktoren lasse ich nicht als Ausrede gelten. Meine Analyse geht ganz klar in Richtung falsche Renneinteilung. Während ich zu Beginn meistens über dem Plan liege, langt es hintenraus einfach nicht. Schauen wir uns die nackten Zahlen an:
Interessanterweise habe ich auf km 6-10 noch keine Runde unter 03:40 hinbekommen. Zu meiner Überraschung bin ich in Grünau im Mai sogar einen negativen Split gelaufen (Splits aus Runalyze):
Airport Run: 38:04 (18:49 19:13)
Grünau: 37:21 (18:40 18:35)
Citynacht: 37:06 (18:00 19:00)
Barssel: 37:08 (18:15 18:55)
Aber besonders die letzten beiden Rennen sind nicht konstant genug. “Kritische” Kilometer sind bei mir wohl km6 und km7: hier bleibt am meisten Zeit liegen, die am Ende nicht mehr aufzuholen ist, obwohl der letzte Kilometer meist noch im Plan ist. Leider setzt sich das Dilemma auch beim Halbmarathon fort – in Hamburg lagen zwischen Hälfte 1 und 2 über 2min. Mein Plan, die alte Bestzeit (36:41 aus März 2012) zu knacken, hat bis jetzt nicht funktioniert. Das wurmt mich schon ein wenig, aber das Jahr ist ja noch nicht vorbei und evtl. ergibt sich noch eine Möglichkeit. Da es mit dem Marathon im Oktober sehr wahrscheinlich nicht klappen wird, muss ich eben kleinere Brötchen backen, was jedoch nicht heißt, dass dies weniger anspruchsvoll ist.
von Marek | 24.03.13 | Wettkampfbericht
Zwei Mal Halbmarathon innerhalb von 8 Tagen? Klingt schon ein wenig abgefahren, gebe ich zu. Aber nachdem ich jetzt im März wieder einigermaßen “im Flow” des Trainings bin, habe ich heute morgen der strahlenden Sonne in die Augen gesehen und die Bedenken beiseite geschoben. Vorangemeldet hatte ich mich für Auflage Nr.10 des Glashütte-Laufs eh schon und die liebe Familie hat mich auch noch begleitet und kräftig unterstützt. Die Temperaturen waren knackig kalt trotz der Sonne. Über -5′ ging es nicht hinaus heute. Sicher auch ein Grund, warum jetzt nicht ganz soviel Mitstreiter wie letzte Woche in Marienwerder den Weg ins historische Glashütte in der Mark fanden. An der Organisation gab es nix zu meckern, eine tolle Moderation, beheizte Umkleiden und viele Hintergrundinfos. Dann fiel auch schon der Startschuss.
Ich sortiere mich recht weit vorne ein und biege als Vierter in die Abzweigung, die nur für die HM-Läufer vorgesehen ist. Was dann kommt, habe ich beim Warmlaufen bereits befürchtet: es geht auf ein weitläufiges Feld und von den “geräumten Wegen” war weit und breit nichts zu sehen. Dafür wechselten sich Tiefschnee und Eispassagen fröhlich miteinander ab. Und der Wind pfeift ordentlich. Vorne scheint das wenig zu beeindrucken: die beiden Jungs schlagen ein hohes Tempo an. Dennoch gelingt es mir mit einem weiteren Läufer, die beiden kurz vor Radeland bei km7 einzuholen. Wir laufen kurzzeitig zu viert etwas gemütlicher zusammen. Dann ist aber Schluss mit lustig und das Tempo wird etwas verschärft. Christian von den Profilläufern, der am Anfang Dampf gemacht hatte, läßt etwas abreißen. Zu dritt kämpfen wir uns über Klein-Ziescht und Kladow bis zum Ende der ersten Runde nach Glashütte durch. Wobei die letzten beiden Kilometer natürlich nochmal über verschneite Wege führen. Wäre ja auch sonst zu langweilig geworden auf der Straße 🙂
Auf diesen Passagen habe ich immer mehr Probleme, den beiden Jungs zu folgen. Aber an Start/Ziel bin ich doch wieder dran. Jetzt noch die 8km-Runde. Auf der Straße nach Radeland ist es dann aber endgültig vorbei mit der Herrlichkeit: die Tempoverschärfung kommt zu früh und ich muss die beiden ziehen lassen. Bis zum Ortskern geht es dann noch über einen unschönen sandigen Weg. Erstmals habe ich das Gefühl stehenzubleiben. Dann wird es einsam um mich herum. Die Lücke nach vorne wird größer und nach hinten sollte etwas Luft sein. Publikum: Fehlanzeige. Nur der Wachhund kläfft mich an aus seinem Garten. Brennt da noch was an? Nein.
Ich gönne mir sogar den “Luxus”, kurzzeitig ein wenig rauszunehmen. Vollgas erst wieder auf der Zielgerade. Mit dem Gefühl, trotz der heftigen Bedingungen eine gute Zeit zu holen, laufe ich freudestrahlend ins Ziel ein, wo mich meine Familie schon erwartet. Dass es am Ende zu einer neuen Bestzeit reichen würde, hätte ich mir heute morgen nie träumen lassen. Mir ist selbst nicht klar, was da eben ablief.
Nach der Siegerehrung haben wir uns noch das Museumsdorf angeschaut und diesen zwar sehr kalten aber trotzdem unglaublich schönen Frühlingstag gemeinsam ausklingen lassen. Die Glasherstellung hat dort eine sehr lange Tradition und man kann sich im Museum selbst ein Bild von dieser anstrengenden Arbeit machen. Ein toller Sonntagsausflug, der mich nun unerwartet positiv in die Saison blicken läßt.
von Marek | 16.03.13 | Wettkampfbericht
Da muss man wohl schon etwas länger zurückschauen, an einem 16. März einen richtigen Winterlauf absolviert zu haben. Ich jedenfalls kann das von meiner (noch jungen) Lauferfahrung von 6,5 Jahren nicht behaupten. Aber das Attribut “winterlich” traf heute auf den 9. baff Naturmarathon voll und ganz zu. Klirrende Temperaturen von weit unter dem Gefrierpunkt und eine schneebedeckte Strecke mitten durch den Wald. Aber der strahlende Himmel und die tolle Stimmung bei den Teilnehmern hat für alles entschädigt. Und die Veranstaltung verdient höchstes Lob von allen Seiten: in der Woche wurde die Strecke noch von der Gemeinde vom Schnee geräumt und hervorragend präpariert. Natürlich war der Schnee nicht weg, aber es war gut laufbar und bis auf wenige Ausnahmen auch nicht glatt. Viertel-, Halb-, Dreiviertel- und Marathon wurden angeboten, von 1-4 Runden war also alles dabei. Ich ging auf die halbe Distanz, mehr traute ich mir im Wettkampf-Tempo im Moment noch nicht zu. So ganz wußte ich bis ca. km15 nicht, an welcher Position ich lag, da einige Viertelmarathonis ja vorne schon nach der ersten Runde raus sind. Aber von einem Zuschauer konnte ich dann im Wald aufschnappen, dass ich 3. wäre. Hallo? Das war ja ganz nach meinem Geschmack. Mit Erik, der am Ende über eine Minute vor mir war, lief ich noch die erste Runde zusammen, ließ dann aber etwas unaufmerksam im Zielbereich eine zu große Lücke, die ich auf der 2. Runde partout nicht mehr schließen konnte. Zum Glück hatte ich nach hinten ordentlich Luft, so dass das Podium dann auch zu keiner Zeit mehr in Gefahr geriet. 01:27:09 ist jetzt ordentlich weg von meiner Bestzeit, aber die war heute bei den Bedingungen auch niemals möglich. Super zufrieden wartete ich dann noch auf meine Lauf-Vorbilder Jens und Ingo. Jens wollte den Marathon unter 3h packen und Ingo rannte die 3/4-Distanz als Spaßlauf. Ingo lief in beeindruckender Manier als 2. ein. Einfach toll, ihm beim Laufen zuzuschauen. Sieht alles so leicht aus. Jens sah ich beim Wechsel von der 3. zur 4. Runde. Man sah ihm die Strapazen bereits an und es war zu dem Zeitpunkt schon klar, dass es mit der sub3h nicht klappen würde. Die letzte Runde war dann nochmal richtig zäh, mit Krämpfen und üblen Blasen hat er sich aber tapfer ins Ziel durchgekämpft. Bravo Jens! Nächstes Jahr gerne wieder – dann aber bitte 20° wärmer, oder?
von Marek | 10.03.13 | Wettkampfbericht
Nun liegt Henriks irres Abenteuer Transgrancanaria schon wieder mehr als eine Woche zurück. Die (wenigen) Fotos sind archiviert und zum ersten lockeren Lauf nach dem Marathon hat es auch schon wieder gereicht. Trotzdem wird die Regeneration nach dem Ritt noch etwas Zeit in Anspruch nehmen. Nach meinen ersten beiden eher halbherzigen Läufen, dem Towerrun in Berlin-Neukölln und dem sehr rutschigen Plänterwaldlauf, habe ich mich letzten Sonntag das erste Mal mit etwas ernstgemeinteren Ambitionen ins vorerst frühlingshafte Wettkampfgeschehen gestürzt. Diesmal war es nicht wie die letzten 5 Jahre der Britzer Garten in Berlin, stattdessen bin ich nach Empfehlung zum Frauensee nach Brandenburg gefahren. Und der Ausflug hat sich gelohnt! Bei einer Rekordbeteiligung wurden Naturstrecken von 7,5km, 15km und 30km angeboten. Für 15km fühlte ich mich zwar unzureichend vorbereitet, aber irgendwann muss man ja auch anfangen, etwas schneller zu laufen. Jens ging auf die 30km und machte seinen letzten langen Lauf vor dem Marathon am kommenden Samstag in Marienwerder. Dort will ich den Halbmarathon in Angriff nehmen. Dass ich keine 4min/km packen würde, war mir relativ schnell nach dem Start klar, als die schnellen Jungs genauso schnell davonzogen. Aber dass mich schon die erste Runde (7,5km) so fordern würde, darauf war ich nicht eingestellt. Was sollte das erst im zweiten Umlauf werden? Erstaunlicherweise lief die dann aber besser als befürchtet. Die Strecke ist mit kleinen Hügeln gespickt und nicht ganz so flach wie allerseits behauptet. Bei km14 kassierte mich Uwe Länger vom 1.FC Union Berlin, der auf den 30km unterwegs war. Da Uwe ein absoluter Ausnahmeläufer ist, habe ich es sportlich genommen und ihm schonmal vorzeitig zum Sieg gratuliert. Zum Glück blieb mir das gleiche Schicksal bei Jens erspart, denn das Ziel war für mich kurz danach erreicht. Im Vergleich zum Oktober war ich über 4min langsamer, aber zum AK-Sieg hat es dennoch gereicht. Fazit: viel Luft nach oben, aber die letzte Woche hat mir weiter Selbstvertrauen gebracht, dass es am Samstag in Marienwerder doch noch klappen könnte mit einem guten Halben. Momentan macht nur noch der Schnee einen Strich durch den hoffentlich gelungenen Saisonauftakt.
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